Radieschenblätter-Pesto

Mittlerweile dürfte bei den meisten Lesern meines Blogs angekommen sein, dass ich es liebe, frische Radieschenblätter und anderes Grünzeug zu verkochen, das oftmals – zu Unrecht – in den Müll wandert.

Radieschenblätter-Pesto erlaubt es, größere Mengen zu verarbeiten. Am Ende schmeckt es ein bisschen wie Pesto Genovese, aber auch wieder nicht, weil es zusätzlich zum dominaten Kräuter-Geschmack auch diesen charmanten, schlanken Blatt-Geschmack hat, den ich sehr schätze.

Ich nehme dieses Pesto als kleine Geschmacksbomben, etwa auf Salat, in Aufstrichen, aber auch in allen möglichen Rezepten für Gekochtes. In den nächsten Tagen werde ich einige Rezepte dafür zeigen.

Ein weiterer Vorteil: Ich nehme nur bestes Olivenöl, womit Radieschenblätter-Pesto wesentlich hochwertiger und besser ist, als die meisten gekauften grünen Pestos aus dem Supermarkt. Was mich ja immer maßlos ärgert, sind jene Anbieter, die „mit Olivenöl“ draufschreiben und dann dreht man das Glas um un sieht: 30% Rapsöl, 10% Sonnenblumenöl, 2% Olivenöl. Sauerei!! Selbermachen ist also auch deswegen die bessere Option!

Für ca. 2 Gläser:

  • 300g Radieschenblätter (mit Stielen; =ca. die Menge von 3-4 Bund Radieschen)
  • 2 Handvoll Basilikumblätter (mit Stielen)
  • 1 Handvoll Oreganoblätter (mit Stielen)
  • 1 Handvoll Estragonblätter (mit Stielen) –> Die Kräuter können auch in anderem Mischverhältnis zugegeben werden!
  • 100g Cashew-Kerne (Mandeln oder Walnüsse schmecken auch gut)
  • Saft + etwas Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 300ml Olivenöl
  • 2 EL heller Essig
  • 1 EL Erythrit
  • 4 EL Salz

Die Blätter und Kerne grob zerkleinern und gemeinsam mit den restlichen Zutaten in einen Hochleistungsmixer füllen und so lange passieren, bis die Konsistenz schön pestoartig ist. Wer keinen Hochleistungsmixer hat, sollte die große Menge in mehrere Portionen aufteilen, damit Pürierstab oder Mixer nicht w.o. geben, und muss vielleicht doch die Stiele weglassen (schade drum), weil sie zu fasrig für normale Mixer sind.

In saubere, heiß ausgewaschene Schraubgläser füllen.

Wenn man das Pesto in den Gläsern nun noch mit einer Schicht Olivenöl bedeckt und immer mit einem sauberen Löffel reinfährt, danach jedes Mal wieder eine Schicht Olivenöl, hält das Pesto monatelang im Kühlschrank!

Radieschenblaetter-Pesto_03

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Low Carb-Fußballsnacks

Ojeee oje oje oje (fakultativ: gesungen zur Melodie von „Oléee olé olé olé„) – Österreich hat beim gestrigen EM-Match ja ganz schön abgeloost.

Das einzig Witzige war ein unabsichtlicher Kommentar des ZDF-Sprechers (wir switchen ganz gern zwischen ORF und den deutschen Kollegen herum):

„Österreich-Ungarn steht 2:0“ – Die Anschlussfrage müsste lauten: Gegen wen? 😀

Mein Mann, der Lehrer ist, muss heute wohl seine zutiefst vestörten Schüler aufmuntern, die gestern alle mit rot-weiß-roten Dressen und Fähnchen und Bannern in der Schule saßen. 😉 Aber: Wer muntert dann meinen Mann auf?

Ich hab’s gestern versucht mit ein paar leckeren Snacks!

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Für die Biertrinker unter uns übrigens noch ein heißer Tipp: Ich hab kürzlich in Wien das glutenfreie und Low Carb-Bier „zum wohl“ der Salzburger Brauerei Gus*werk getrunken. Es war wirklich sehr gut, wenn auch hochpreisig – das kann aber auch am Lokal gelegen haben. Ich muss mich mal bei Gus*werk umschauen. Und nein, ich bekomme weder Geld noch gratis Bier für diese Werbung (schade eigentlich, so ein paar Fläschchen wären doch was Feines…).

Daraufhin hab ich zu recherchieren begonnen und das Bier „Nixe Extra Dry“ der Wiener Brauerei N*xe entdeckt, das auch als Low Carb-Bier vermarktet wird.  Dieses hab ich noch nie getrunken, aber der Gedanke an verschiedene LC-Leckereien reizt mich. Hoffentlich springen auf diese Zug noch mehr Anbieter auf. 🙂

Also dann, Bier und Snacks zum Fußball – da sieht die Welt doch gleich nicht mehr so schlimm aus, auch wenn wir kein gutes Bild gemacht haben, oder?

Es gab:

Baba Ganoush mit Paprikasticks

Käsecracker auf 2er-lei Art: einmal mit Gouda, Mandeln, Rosmarin und Thymian; einmal mit Räucherkäse und Speckwürferln

Getrocknete Oliven, getrocknete Tomaten, gesalzene Kürbiskerne, Chili-Essiggurkerl, scharfe Pfefferoni (alles gekauft)

Würzige Knabber-Cashews

 

Für die Knabber-Cashews noch ein Mini-Rezept:

  • 4 Handvoll Cashew-Kerne (noch kohlenhydratärmer wären blanchierte Mandeln)
  • 1 TL Erdnussöl
  • 1 TL Erythrit
  • 1/2-1 TL Salz (je nach gewünschter Salzigkeit)
  • 1 TL Pul Biber (türk. scharfer Flockenpaprika; alternativ normales Paprikapulver und etwas Chilipulver)
  • 1/2 TL Garam Masala (indische Gewürzmischung; Currypulver ist auch gut)

Entweder Cashews oder blanchierte Mandeln nehmen. Auf Letzeres hatte ich keine Lust mehr, aber eigentlich geht das Blanchieren supereinfach: Man kocht Mandeln 2min in Wasser, gießt sie kalt ab und kann dann die Häutchen ganz einfach mit den Fingern von den Mandeln flutschen lassen.

Nüsse bzw. Kerne in ein Stielpfännchen geben und bei mittelhoher Hitze rösten (bzw. wenn die Mandeln blanchiert wurden, erst mal das Wasser verdampfen lassen). Nicht verbrennen lassen (ist mir fast passiert, weil ich unaufmerksam war)!

Wenn man mit dem Röstgrad zufrieden ist, Öl und Erythrit zugeben und kurz schmelzen lassen. Dann noch die Gewürze zugeben und nur so lange weiterrösten, bis sich die Gewürze schön angeklebt haben. Komplett auskühlen lassen, auch wenn es schwer fällt – die ganz kalten Nüsse sind viel knuspriger als die lauwarmen! 🙂

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Baba Ganoush vom Griller (Melanzaniaufstrich)

Noch einfacher geht es nicht – und noch besser wohl auch nicht. Ich bin sooo verliebt in dieses Rezept!!!

Normalerweise kenne ich nur Rezepte zur Herstellung von Baba Ganoush, die es erforderlich machen, dass man Melanzani stundenlang im Backrohr röstet. Das zahlt sich dann energietechnisch auch nur aus, wenn man größere Portionen zubereitet.

Wir aber haben jetzt die ultimative Lösung: Bana Ganoush vom Griller!

Braucht keine zusätzliche Energie, macht so gut wie keine Arbeit und schmeckt einfach phänomenal!

Zutaten für 1 Schüssel Aufstrich:

  • 1 Melanzani=Aubergine
  • 1 kl. Knoblauchzehe
  • 4 EL bestes Olivenöl
  • 4 EL Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer

Die Melanzani ohne Öl, ohne sie einzustechen, ohne sonstige Tätigkeiten… einfach nur pur auf den Griller legen, wenn man ohnehin schon grillt. Am besten nicht extra dafür den Griller anheizen, sondern die Energie einer Grillerei mitnutzen!

So lange grillen (ab und zu mal wenden) bis sie außen komplett schwarz und innen weich ist (Fingerdruck-Probe).

Abkühlen lassen, geht auch über Nacht.

Die überkühlte bzw. kalte Melanzani aufschneiden und das weiche Fruchtflesich herauslöffeln. Gemeinsam mit den restlichen Zutaten pürieren.

Und schon fertig. UND SO GUT!! 😀

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Ofengemüse auf Quinoa mit Romesco-Sauce

Ich habe nun schon mehrmals von dem wahnsinnig tollen Kochbuch A Modern Way to Eat. Über 200 vegetarische und vegane Rezepte für jeden Tag von Anna Jones geschrieben, und es wird heute auch sicher nicht das letzte Mal sein, weil ich so begeistert davon bin. 🙂 Dieses Rezept von Anna Jones hab ich ein bisschen abgeändert, indem ich beim Gemüse varriert und Quinoa* anstatt Emmer genommen hab, das einzige (Pseudo-)Getreide, das mit Low Carb verträglich ist. Die Idee mit der Romesco-Sauce ist grandios!

Übrigens: Wenn ihr nur rote geröstete Paprika nehmt (in meinem Glas waren gelbe, orange und rote), dann wird die Farbe der Sauce noch schöner. Das vegane Gericht ist aber auch so schon eine Augenweide!

2 Portionen:

  • 1 kl. Tasse Quinoa* (ca. 100g)
  • 1/2 normalgroßer Butternuss-Kürbis
  • 1 roter Paprika
  • 4 große Frühlingszwiebeln oder Lauchzwiebel (alternativ Lauch)
  • 2 EL Olivenöl
  • Saft+Schale einer Bio-Zitrone
  • viel frische Petersilie und/oder Koriandergrün
  • Salz, Pfeffer

Für die Romesco-Sauce (Menge reicht für dieses Essen und ein kleines Vorratsglas, das sich mit Olivenöl bedeckt 2 Wochen im Kühlschrank hält, wenn man zum Rauslöffeln immer wieder einen neuen Löffel nimmt und Olivenöl nachgießt):

  • 2 Gläser gegrillte Paprika aus dem Glas à 280g (Abtropfgewicht 160g; im Idealfall findet ihr welche in Olivenöl)
  • 100g (blanchierte) Mandeln (oder Mandeln und Walnüsse gemischt)
  • 1 Chili
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Tomatenmark aus der Tube
  • 2 EL Pul Biber (türk. Paprikaflocken) oder Pimenton de la Vera (span. Räucherpaprika)
  • mind. 8 EL Olivenöl oder das Einlege-Öl und Olivenöl gemischt
  • 2 EL Zitronensaft
  • Salz, Pfeffer
  • etwas Wasser

 

Zuerst die Mandeln blanchieren, wenn diese ungehäutet sind. Dafür einfach 2min in Wasser kochen und mit kaltem Wasser abschrecken. Die Haut kann dann ganz einfach und schnell abgezogen werden.

Mandeln in einer Pfanne trocknen und in weiterer Folge anrösten.

In der Zwischenzeit Knoblauch und Chili hacken.

Wenn die Mandeln langsam braun werden, 1 EL Olivenöl unterrühren und Knoblauchzehen, Chili sowie die  Paprikaflocken unterrühren. Kurz bräunen lassen, dann Pfanne ausschalten.

Die schlampig abgetropften eingelegten Paprika mit den Nüssen und den restlichen Zutaten im Mixer oder mit dem Zauberstab pürieren. Hier kann man entscheiden, ob man die Sauce lieber sämig oder stückig will. Wenn sie zu dick ist, etwas Wasser zugeben, dann ggf. noch einmal abschmecken.

Stehen lassen und durchziehen.

Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

Nun den Butternut schälen und in ziemlich große Stücke schneiden. Auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen. Die Kerne kann man übrigens super in einer Ecke mit aufs Backblech legen und zu knusprigen, gewürzten Kürbiskernen verarbeiten wie in diesem Rezept.

Paprika und Frühlingszwiebeln ebenso in große Stücke schneiden und aufs Backblech geben.

Das Gemüse salzen, pfeffern, mit der Zitronenschale bestreuen. Schließlich etwas Olivenöl darüber träufeln.

Für 35-40min ab ins Backrohr.

Den Quinoa in einem Sieb waschen, dann mit der doppelten Menge Wasser, etwas Salz, Pfeffer und dem übrigens Zitronensaft in 15min weich kochen. Platte ausschalten und die restliche Zeit durchziehen lassen.

Wenn alles fertig ist, Quinoa auf einer vorgewärmten Servierplatte verteilen, Gemüse darauf legen, mit Romesco-Sauce beträufeln und mit ordentlich Petersilie und/oder Koriander bestreuen.

 

 

*Quinoa enthält zwar Kohlenhydrate (59g KH auf 100g ungekochte Quinoakörner; 17g auf 100g gekochte), weist jedoch auch einen besonders hohen Proteinanteil und essentielle Aminosäuren auf.  Auch der Eisen-, Mangan- und Magnesiumanteil sind sehr hoch (und Kohlenhydrate werden übrigens in Anwesenheit von Mangan effizienter abgebaut). Die enthaltenen Ballaststoffe sind gut für die Verdauung und sättigen lange. Die komplexen Kohlenhydrate müssen bei der Verdauung erst aufgespalten werden, bevor sie langsam und gleichmäßig ins Blut übergehen können. Sie haben also auch keine extremen Insulinspitzen zur Folge. Alles in allem ist Quinoa demnach ab und zu eine gute Ergänzung für die Low Carb-Ernährung, wenn er in Maßen gegessen wird. Er wird auch von div. Low Carb-Ernährungsformen als einziges “Getreide” (ist ja eigentlich ein Pseudogetreide, weil die Pflanze nicht zur Familie der Süßgräser gehört) empfohlen.

 

Muhammara mit Joghurt und pochiertem Ei

Müsste ich mich jetzt entscheiden, was ich ab sofort bis an mein Lebensende jeden Tag essen möchte, dann würde ich wahrscheinlich „Muhammara“ sagen.

Ich kannte diese Delikatesse bis vor Kurzem nicht – bis ich über das fantastische Kochbuch A Modern Way to Eat. Über 200 vegetarische und vegane Rezepte für jeden Tag von Anna Jones, das mir meine Freundin L. zu Weihnachten geschenkt hat (DANKE!!) darauf aufmerksam wurde. Ich bin ja nicht so die Werbung-auf-dem-Blog-Freundin, aber dieses Kochbuch ist mit das beste, das ich je hatte (und ich habe sooo viele). Es ist unheimlich dick, 200 Rezepte sind wirklich ein starkes Stück, und bei nahezu JEDEM Rezept darin knurrt mein Magen und ich will es unbedingt ausprobieren. So etwas ist mir noch nie bei einem Kochbuch passiert!

Ich muss Anna Jones einfach zitieren, denn ich habe selten eine so passende Beschreibung eines Gerichts gelesen:

Falls Sie jemanden kennen, der vegetarische Küche für langweilig hält, drücken Sie der Person eine Schüssel hiervon in die Hand, zusammen mit einem Stück gegrilltem Fladenbrot zum Dippen, und geben Sie ihr fünf Minuten.

Also. Was ist jetzt Muhammara – abgesehen von einem Aromafeuerwerk, von einem Mundorgasmus, von einem sphärisch-sinnlichen Paradies? Es ist, kurz gesagt, eine Paste aus gegrilltem Paprika, Walnüssen und Granatapfelsirup. Das klingt nicht einmal annähernd so phänomenal wie es schmeckt. Muhammara (arab. محمرة‎ ) heißt ‚rötlich‘. Das Gericht kommt angeblich ursprünglich aus Syrien und wird auch häufig in der Türkei gegessen.

Ich hatte nicht mehr genug Walnüsse, daher hab ich die Hälfte durch Haselnüsse ersetzt.

Konventionelles Fladenbrot hatte bzw. wollte ich auch nicht (ich muss endlich mal ein Low Carb-Rezept dafür ausprobieren), daher hab ich ein Sesam-Herzerl in Scheiben geschnitten und in der trockenen Pfanne angeröstet. Der Sesam harmoniert ganz wunderbar – er kommt ja auch viel in der ‚Muhammara-Gegend‘ zum Einsatz.

Und dann noch diese hinreißende Idee mit dem pochierten Ei. Ich LIEBE ja pochierte Eier, nur kann ich das nicht so gut. Es ist jedes Mal ein Vabanquespiel, ob ich es versaue oder nicht. Deshalb hol ich mir gerne meinen Mann zur Hilfe, der kriegt das Pochieren meist besser hin. Anna Jones kredenzt ein ursprüngliches Muhammara mit Fladenbrot, ergänzt dann aber gleich noch ein paar Tipps, die da wären:

  • auf Toast streichen und ein pochiertes Ei darauf setzen (daher meine Variante)
  • zum Verfeinern von Ofengemüse einsetzten, evtl. mit etwas Öl verdünnt als Dressing
  • als Marinade für Tofu oder Gemüse zum Grillen verwenden
  • zu einem Linsengericht mit einem Klecks Joghurt anbieten (daher meine Idee mit dem Joghurt)

Muhammara ist natürlich vegan. Ei und Joghurt sind Goodies, die man nicht zwingend braucht (aber ICH finde sie köstlich!).

Meine Muhammara-Kreation ist ein bisschen ‚low carbiger‘, also mit Flohsamenschalen statt Brotstücken usw. Auf den Granatapfel-Sirup wollte ich aber keinesfalls verzichten, da der so ein wunderbares Aroma gibt. Wer partout keinen Sirup will kann es mit umständlich selbst eingekochten Granatapfelkernen und Erythrit probieren und anschließend die eigentlichen Kerne durch ein Sieb abstreichen. Ich finde, das steht sich nicht dafür. Die 1,5 EL Sirup pro Portion sollten nicht verteufelt, sondern gezielt genossen werden.

Glaubt mir. Probiert das aus. Gerne auch zum herzhaften Frühstück bzw. Brunch (original wird Muhammara auch morgens gegessen, wobei es ein wenig an Shakshuka erinnert). Wenn eure Geschmacksnerven auch nur annähernd so gepolt sind wie meine, dann werdet ihr dahinschmelzen!! 😀

2 Portionen:

  • 75g Walnüsse (oder Haselnüsse oder halb-halb)
  • 1 kl. Glas gegrillte Paprika in Öl (meines hatte mit Öl 280g, aber ein bisschen mehr oder weniger schadet auch nicht)
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • 1 EL Flohsamenschalen
  • 3 EL Tomatenmark aus der Tube
  • 3 EL Granatapfel-Sirup
  • 1 EL Pul Biber (alternativ Paprikapulver und Chilipulver)
  • Saft v. 1/2-1 Zitrone (ich mag es gerne sauer, daher eine ganze für mich)
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • 2 Eier
  • 2 geh. EL Joghurt
  • 200ml einfachster Essig zum Pochieren des Eis
  • Low Carb-Brot nach Wahl

Nüsse in einer trockenen Pfanne anrösten.

Paprika abtropfen lassen (es sei denn, die sind schon in gutem Olivenöl eingelegt, dann kann man dieses Öl gleich mitverwenden).

Alle Zutaten für die Paste in einen Hochleistungsmixer geben und so lange pürieren, bis die Sache cremig wird. Wer nur einen einfachen Küchenmixer hat, muss die Nüsse vorher über Nacht einweichen.

Auf Teller klecksen und eine Mulde machen.

Low Carb-Brot in Scheiben schneiden und in der trockenen Pfanne anrösten.

Einen hohen Topf mit Wasser und Essig erhitzen. Das Wasser darf noch nicht blubbern, nur sanft sieden! Die Eier in je eine Tasse aufschlagen. Mit einem Kochlöffel einen Strudel im Essigwasser machen und ein Ei hineingleiten lassen. Sofort zwei Esslöffel zur Hand nehmen und das Eiweiß rundherum modellieren. 3min sieden lassen. Am Ende mit einem Sieblöffel oder -schöpfer herausheben und auf etwas Küchenrolle abtropfen lassen. Mit dem zweiten Ei genauso verfahren.

Joghurt in die Mulde des Muhammara geben und je ein pochiertes Ei darauf setzen. Aufschneiden, sodass der Dotter ausläuft.

Genießen. Mmmmhm!! (Es gibt einfach nicht genug Muhammara auf der Welt, ich schwör’s!)

Ach ja, eins noch: Verschlossen in einem Glas hält sich das Muhammara einige Tage. Wenn man es auch noch mit einer Schicht Olivenöl bedeckt, hält es sicher auch zwei Wochen. Aber WER isst so etwas denn nicht SOFORT ratzeputz auf??


Zupfbrötchen mit Tomatenbutter, Feta und Oliven – dazu Fisolensalat

Ja, was wäre die Welt ohne den tollen Happy Carb-Blog von Betti. 🙂 Ich hatte vorher noch nie von „Zupfbrot“ gehört, einem in Deutschland offenbar sehr beliebten Partybrot (in Österreich kenne ich das Pendant des „Jägerweckens“, das allerdings nicht gebacken wird).

Zu gerne hätte ich Bettis Originalrezept ausprobiert, allerdings musste ich dringend Tomaten und Fisolen verarbeiten, bevor ich für ein paar Tage beruflich weggefahren bin. So bin ich dann auf folgende Rezeptidee (die eher was für die Low Carb High Fat-Anhänger ist) gekommen:

2 Portionen:

Am besten zuerst den Fisolensalat zubereiten, denn für den braucht man auch den Kelomat=Schnellkochtopf und der wird besser, je länger er durchzieht.

Für den Fisolensalat:

  • 250g frische Fisolen=Grüne Bohnen
  • ½ Paprika
  • 1 Avocado
  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 EL Balsamico-Essig
  • Saft v. ½ Zitrone
  • 1 TL Erythrit
  • je ½ Handvoll Basilikum, Oregano und Ysop (frisch)
  • Salz, Pfeffer
  • ein paar Cocktail-Tomaten zur Deko

Fisolen in 3cm lange Stücke schneiden, in den Kelomat=Schnellkochtopf geben und einmal bis zum zweiten Ring aufkochen lassen. Das dauert keine 5min – aufpassen, damit nichts zerkocht! Danach sofort Dampf ablassen (hehe) und Wasser abgießen.

Zwiebel und Paprika fein hacken, Knoblauch pressen, Kräuter fein hacken.

Alle Zutaten für die Marinade mit Schalotte und Kräutern verrühren. Gemüse (bis auf die Avocado) mit Marinade übergießen und ziehen lassen.

Vor dem Servieren die Avocado würfeln oder zerdrücken, unterheben und den Salat mit Tomaten dekorieren.

Mediterraner-Fisolensalat_01

Für die Tomatenbutter (Menge auch auf Reserve zum Einfrieren):

  • 500g Tomaten, möglichst überreife
  • 1,5 geh. TL Salz
  • 1 geh. TL Erythrit
  • 1 EL Balsamico-Essig, weißer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 250g gesalze, zimmerwarme Joghurtbutter (oder selber salzen)
  • 2 EL gehacktes Basilikum
  • 1 Schalotte, fein gehackt

Tomaten, Salz, Essig und Erythrit 10min im Kelomat=Dampfkochtopf aufkochen lassen, bis sie zerspringen. Dann die Knoblauchzehe reingeben und mit dem Zauberstab pürieren (wer es ganz genau nimmt, muss die Masse durch ein Sieb streichen, ich finde das unnötig).

Deckel weggeben und auf höchster Stufe 30min einköcheln lassen, bis die Masse eindickt. Sie ist vorher wirklich sehr flüssig – das ist normal.

Weiche Butter und Tomatenmark mit dem Zauberstab schaumig schlagen. Zum Schluss noch das gehackte Basilikum und die Schalottenwürferl einrühren.

Etwas kalt stellen, sodass die Masse anzuckt. Sie soll sich jedoch noch aufstreichen lassen.

Man kann die restliche Tomatenbutter, die man nicht für die Zupfbrötchen braucht, wunderbar in kleinen Portiönchen (z.B. in Frischhaltefolie-Päckchen oder in Eiswürfel-Förmchen) einfrieren und dann als Grillbeilage oder Aufstrich auftauen. Ich habe einen großen Teil auch in die Butterdose der Joghurtbutter (zurück) eingefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Hält mind. einige Wochen.

Tomatenbutter_01 Tomatenbutter_02

Für die Zupfbrötchen:

  • 1 Pkg. Magertopfen
  • 1 Ei L
  • 25g Kokosmehl
  • 15g Kichererbsenmehl
  • 15g Flohsamenschalen
  • 25g Eiweißpulver, neutral
  • 15g geriebene Mandeln
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • 1 TL Salz
  • ½ Pkg. Feta, gewürfelt
  • 10 schwarze Oliven, entkernt und in Stücke geschnitten
  • ein paar Basilikumblättchen zum Garnieren

Alle Zutaten für den Teig (also bis auf Feta, Oliven und Deko) mit der Küchenmaschine verrühren und 10min quellen lassen.

Das Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

Den Teig zu 2 großen Brötchen formen. Für 35min backen und auskühlen lassen.

Wenn die Broterl ausgekühlt sind, rasterartig bis 1cm über dem Boden einschneiden. Es sollen Würfel bzw. füllbare Taschen dazwischen entstehen.

In die Schnitte die Tomatenbutter einstreichen, je einen kleinen Fetawürfel und ein Olivenstückchen reinstopfen. Zum Schluss mit den Fingern noch etwas Feta über das ganze Brot bröseln.

Für 20min nochmal ins Backrohr geben und überbacken.

Vor dem Servieren mit Basilikumblättchen bestreuen.

 Zupfbroetchen_01 Zupfbroetchen_02

Dieses Essen war wirklich ganz arg lecker. Sicher etwas mehr Arbeit, aber ich habe immerhin einige Dinge auf Vorrat mitkochen können:

  • die Tomatenbutter reichte für mehrere Wochen und wurde auch noch eingefroren
  • die Brötchen-Menge habe ich verdoppelt und aus der anderen Hälfte Semmeln für den nächsten Morgen gemacht

Tipp: Wenn man keine Lust oder Zeit hat, selbst Tomatenmark zu kochen, kann man auch einfach zeitsparend fertiges aus der Tube in die weiche Butter rühren.

Leider heute noch einmal schlechte Fotos mit der alten Notfall-Tablet-Kamera (ich habe die Brötchen gekocht, bevor ich mir eine neue Kamera zugelegt habe):

Mediterranes_Zupfbroetchen_Tomatenbutter_01

Orangen-Zucchini-Marmelade mit Aperol

Das Grundrezept habe ich aus dem Buch “Zucchini. Ein Erste-Hilfe-Handbuch für die Ernteschwemme” von Irmela Eckenbrecht aus dem pala Verlag. Hier habe ich schon mal darüber geschrieben. Ich habe allerdings gewisse Zutaten ausgetauscht (Erythrit, Stevia, Agar Agar) bzw. ergänzt (Aperol). Die Marmelade ist absolut köstlich (schmeckt ein wenig orangig-herb, so wie englische „Marmalade“) und wunderschön, findet ihr nicht auch?

Besonders wichtig ist es, gelbe Zucchini zu verwenden, damit die Farbe so kräftig wird.

4-5 Gläser:

  • 600g Orangenfruchtfleisch (ca. 1kg mit Schale gewogen)
  • Schale von 3 (Bio-!)Orangen
  • 400g Zucchinifruchtfleisch (gelb)
  • 1 Zitrone
  • 2 Stamperl (8cl) Aperol
  • 400g Erythrit
  • 1 Msp. Stevia
  • 2 TL Agar Agar

Die Schale von drei Orangen mit dem Zestenschneider in feine Streifen schneiden. Wer keinen hat, den Sparschäler nehmen und mit dem Messer Streiferl machen.

Alle Orangen schälen, die weißen Häutchen so gut es geht entfernen und Stücke schneiden. Aufpassen, dass der Saft auch aufgefangen wird.

Mit der Zitrone ebenso vorgehen.

Die Zucchini grob raspeln. Man kann hier auch gut das Fruchtfleisch, das die Kerne ummantelt, verwenden (auch, wenn man so etwas z.B. von anderen Gerichten vorher eingefroren hat).

Alles Fruchtfleisch (nicht die Zesten!), Aperol sowie die Süßstoffe in einen großen Topf geben und mit dem Zauberstab pürieren.

Agar Agar mit ein wenig Wasser verrühren und etwas quellen lassen. Einrühren und nochmal pürieren.

Zesten unterheben.

3-5min schwach wallend aufkochen lassen.

Marmelade in heiß ausgespülte Gläser füllen und Deckel aufsetzen. Stehen lassen, bis die Deckel beim Abkühlen knacken (dann hat sich ein Vakuum gebildet).

Tipp: Die Marmelade funktioniert bestimmt genauso gut mit Kürbis!

Orangen-Zucchini-Marmelade_01 Orangen-Zucchini-Marmelade_01 Orangen-Zucchini-Marmelade_03

Orangen-Zucchini-Marmelade_04 Zum Zucchini-Projekt Teil_05

Hummus

Kürzlich beim Hofer: „Entschuldigen Sie, wo steht denn bitte der Hummus, kann das sein, dass der aus ist?“ – „Da vorne haben wir Blumen- und Gemüseerde.“ 😀

(Ok, mein Fehler… Obwohl der Hummus vom Hofer wirklich erstaunlich lecker ist – und unnötiges Kunstzeug ist da auch keines drin. Den besten gekauften Hummus Salzburgs gibt es aber m.M. beim Kebab-Standl in der Pfeifergasse, leider nur am Kaiviertelfest im Angebot … das ist so schade!! Starten wir dort eine Petition „Hummus an jedem Tag“?)

Alsooo ich glaub, ich mach mir meinen Hummus doch lieber weiterhin selbst, das ist einfacher 😉

Kichererbsen enthalten zwar Kohlenhydrate (100g gekocht: 16,8g KH), doch gleichzeitig sind sie sehr eiweißreich und eignen sich deshalb ab und zu ganz gut für die Low Carb-Küche. Aufgrund ihres hohen Proteingehalts (20%) sättigen Kichererbsen sehr lange und die komplexen Kohlenhydrate müssen bei der Verdauung erst aufgespalten werden, bevor sie langsam und gleichmäßig ins Blut übergehen können. Sie haben also auch keine extremen Insulinspitzen zur Folge.

  • 125g getrocknete Kichererbsen, über Nacht in Wasser eingeweicht (kaufe ich beim Türken)
  • 1 Msp. Natron
  • Saft v. 1/2 Zitrone, evtl. mehr
  • 3 EL bestes Olivenöl
  • 1 EL Pul Biber 
  • 2 EL Tahin (Sesampaste)
  • 1 TL Salz, evtl. mehr
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • etwas Pfeffer
  • Varianten: manchmal püriere ich noch 1 kl. Knoblauchzehe, 1/2 TL Kurkuma oder 2 EL Goji-Beeren dazu

Kichererbsen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag Wasser nur teilweise abgießen (gutes Blumenwasser!), das restliche Wasser mit den Kichererbsen und 1 Msp. Natron im Kelomat 15+5min weichkochen (soll heißen: 15min kochen und 5min bei ausgeschalteter Platte den Kelomat nachziehen lassen). Kochwasser auffangen!

Tipp 1: Ich koche gleich doppelt so viele Kichererbsen und mache aus der anderen Hälfte z.B. Espinacas con Garbanzos oder friere sie ein.

Noch warme Kichererbsen mit dem Erdäpfelstampfer und etwas Kochfflüssigkeit zerstampfen. Alternativ den Zauberstab nehmen, da wird es cremiger (ich mag die leicht stückige Konsistenz aber gern, die man mit dem Stampfer erzielt).

Mit den restlichen Zutaten gut abschmecken.

Tipp 2: Alternativ kann man auch halb Kichererbsen, halb Avocado pürieren, das schmeckt auch sehr lecker!

Hummus_01

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Zatziki Deluxe

Ein bisschen großspurig, dieser Name, gell? Macht nix, sie schmeckt einfach zu köstlich! 😀

  • 1/2 Gurke
  • 1 Bund Radieschen (alternativ: 1 ganze Gurke; auch sehr lecker ist Zucchini)
  • 200g griechisches Joghurt (vergesst für Zatziki alle fettärmeren Varianten unter 10%, das wäre sparen am falschen Fleck)
  • 2-3 geh. EL Bärlauchpesto (alternativ: 4-6 fein gehackte Knoblauchzehen, 2 EL Olivenöl, etwas Schnittlauch und Petersilie)
  • Saft v. 1/2 Zitrone
  • ca. 6 Minzblätter
  • Salz, Pfefffer

Gurke und Radieschen (oder Zucchini) fein reiben. Salzen, 15min stehen lassen.

Wasser ausdrücken (ich trinke das immer, ist gut und gesund).

Pesto, fein gehackte Minze, Zitrone und Joghurt in einer Schüssel verrühren, gut abschmecken. Gemüseraspel unterheben.

Zatziki-Deluxe-01 Zatziki-Deluxe-02

Käseaufstrich (Milder Kochkäse)

Das Ganze ist äußerst fettarm, denn Quargel hat nur 0,3g Fett pro 100g, Magertopfen 0,2g. Man könnte natürlich noch Magermilch nehmen, aber sowas kommt mir nicht (mehr) ins Haus. 🙂 Die Konsistenz ist nach dem Abkühlen gut streichbar, wie Schmelzkäse (Eckerlkäse). Und: Keine Angst vor dem Quargel, das Endprodukt ist äußerst mild und hat einen angenehm sanften Käsegeschmack!

1 Glas:

  • 80g Quargel=Harzer Roller
  • 50ml Milch
  • 3 TL Tomatenmark aus d. Tube
  • 125g Magertopfen=Quark
  • Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Paprikapulver, Zimt (!)

Den Quargel in möglichst kleine Stückerl schneiden und in der Milch bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen schmelzen lassen.

Die Gewürze und das Tomatenmark zufügen. Der Zimt mag seltsam klingen, ist auch auf einen „Unfall“ zurückzuführen (das Streuglas mit Zimt hat fast die selbe Farbe wie der Cayennepfeffer) – harmoniert aber unglaublich gut!!

Wenn alles geschmolzen ist, noch den Topfen unterrühren. In ein Marmelade- oder Senfglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Kochkäse_01 Kochkäse_02

Kochkäse_03