Eichelburger mit Wedges (im Low Carb-Bun)

Ich wollte schon ewig einmal ausprobieren, Eicheln zu essen, wo wie das meine Urgroßeltern-Generation noch gemacht hat. Anlass war, dass ich für meine Oma durch den Garten spaziert bin, um Eicheln zur Herbstdekoration zu sammeln… da dachte mir, jetzt mach ich’s endlich, zumal unsere Eichen heuer extrem viel tragen. Denen dürfte der nasse Sommer gefallen haben.

Eicheln kann man nicht einfach wie Maroni zubereiten, weil sie viel mehr Tannine (der Stoff, der auch Rotwein bitter macht) enthalten. Rohe Eicheln sind in unserem Klima außerdem schwach giftig (in wärmeren Breitengraden wachsen Eichenarten, deren Früchte sehr süß sind und die roh verträglich sind). Bei uns muss man sie – sagte zumindest das Internet – nach dem Schälen drei Tage wässern und täglich das Wasser wechseln. Bei mir hat das Einwässern eine ganze Woche in Anspruch genommen, weil ich erst am Wochenende wieder Zeit hatte.

Eicheln sind übrigens ganz und gar nicht Low Carb, sie enthalten viele Kohlenhydrate in Form von Stärke und Zucker (ca. 40%), Öl (15%) und Proteine (5%). Ihre Kohlenhydrate sind allerdings mehrkettig, was bedeutet, dass sie sehr gesund und nahrhaft sind. Die enthaltenen Ballaststoffe sind gut für die Verdauung und sättigen lange. Die komplexen Kohlenhydrate müssen bei der Verdauung erst aufgespalten werden, bevor sie langsam und gleichmäßig ins Blut übergehen können. Sie haben also auch keine extremen Insulinspitzen zur Folge.

Ach ja, wie ich bei Lisa von Experiment Selbstversorgung gelesen habe, kann das Schälen von Eicheln sehr kompliziert sein, wenn man die falsche Eichelsorte erwischt (die kurzen scheinen mehr Probleme zu verursachen als die langen; allerdings sind die Früchte aller Eichenarten essbar). Die Tipps in den Blog-Kommentaren haben mich dazu veranlasst, erst mal eine „Probeeichel“ aufzusammeln – und siehe da: Meine Eicheln gingen wesentlich einfacher! Ich musste sie weder rösten noch einwässern oder mit dem Hammer bearbeiten; ein sauberer Schnitt mit dem Messer hat gereicht, und ich konnte mit dem Messerchen problemlos die Schale abziehen. Zeitintensiv war die Sache natürlich trotzdem, aber an einem schönen, goldenen Herbsttag auf der Terrasse sitzend und plaudernd… da kann man ganz viele Eicheln schälen. 🙂

Ich habe übrigens eine große Menge gesammelt und vorbereitet, weil man die Masse problemlos einfrieren kann!

Orientiert hab ich mich dann grob an einem Rezept von Homegrown&Healthy. Dort gibt es aus der restlichen Eichelmasse übrigens am nächsten Tag Spaghetti mit Eichelbällchen.

Noch ein Tipp für meine veganen Leser: Die Masse haftet aufgrund der vielen Stärke ausgesprochen gut. Ich vermute, man braucht nicht mal unbedingt Eier. Probiert es doch mal aus und berichtet mir! 🙂

Vorbereitung:

Eicheln sammeln und schälen. Am besten funktioniert das mit den ganz reifen Eicheln, deren Schalen bereits ein wenig gewellt sind (s. Foto). Die Häutchen möglichst sorgfältig entfernen, aber ein paar Reste sind auch nicht weiter dramatisch.

Ich hab etwas mehr als 1kg gesammelt und hatte am Ende 400g geschälte Eicheln (weil man auch immer wieder mal wurmige dabei hat, die man natürlich entsorgen muss).

Mit Wasser bedecken und jeden Tag das Wasser wechseln. Dass die verbliebenen Häutchen nachdunkeln, ist völlig normal.

Ich hab mir eine Woche Zeit gelassen – das funktioniert. Ihr könnt es ja auch kürzer probieren, ich übernehme aber keine Garantie für bittere Burger. 😉

Zubereitung:

Die Eicheln mit frischem Wasser bedecken und 10min kochen. Wasser wechseln, 10min kochen. Wasser wechseln, 10min kochen. Wasser wechseln, 10min kochen. (Also insgesamt 40min kochen).

Das Wasser verändert seinen Braunton mit jedem Mal kochen, weil immer mehr Bitterstoffe ausgeschwemmt werden.

Wenn die Eicheln gekocht und vergleichsweise weich sind, diese am besten mit dem Stabmixer pürieren. Ich denke, wenn man sie noch etwas länger kocht, müsste auch ein Erdäpfelstampfer ausreichen.

Für die Eichel-Patties (ergibt mindestens 10 Burger, eher mehr, Masse lässt sich einfrieren):

  • 400g ungeschälte Eicheln, gewässert, gekocht und püriert
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Zwiebeln
  • 1 Stange Sellerie (oder entsprechend viel Selleriegrün)
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 50g Haferflocken
  • 1 geh. EL Erythrit
  • 3 Eier (davon 1 Eiklar aufheben für die Wedges)
  • 6 EL Sojasauce
  • 4 EL Senf
  • 4 EL Tomatenmark aus der Tube
  • Saft v. 1/2 Zitrone
  • 1 TL Bio-Instant-Gemüsesuppe
  • 1 TL Kurkuma
  • Salz, Pfeffer, Erdnussöl

Für die Zwiebelringe:

  • Zwiebelringe aus den oben angegebenen Zwiebeln geschnitten
  • 1 geh. EL Kokosmehl (oder anderes Mehl)
  • Erdnussöl

Für die Wedges:

  • so viele Erdäpfel, wie gewünscht
  • 1 Eiklar (von obigen 3 Eiern abgenommen)
  • Salz, Pfeffer, Gewürze nach Belieben

Außerdem:

  • Essiggurkerl
  • Senf
  • Ketchup
  • Salatblätter
  • etwas geriebener Cheddar
  • Burger-Buns (es folgt unten noch ein Rezept für Low Carb-Buns, natürlich gehen aber auch alle anderen)

Für die Wedges frische oder junge Erdäpfel mit Schale verwenden, alle anderen schälen. Achteln, gut würzen und in Eiklar wenden. 25-30min ins vorgeheizte Backrohr legen, ggf. einmal umdrehen.

Einige Zwiebelringe aus der dicken Mitte der Zwiebeln abschneiden und zur Seite stellen. Die restlichen Zwiebeln und die Knoblauchzehen möglichst fein hacken.

Zwiebelringe in Mehl wenden und in Öl ausbacken. Zur Seite legen.

Sellerie und Frühlingszwiebel klein schneiden und gemeinsam mit Zwiebel und Knoblauch anbraten. Haferflocken und einen Schuss Wasser zugeben, Eichelmasse und Eier dazu, alles gut vermischen und sehr großzügig abschmecken.

Eher flache Bratlinge formen und in reichlich Erdnussöl ausbacken.

Buns aufschneiden, die Hälften je mit Senf und Ketchup bestreichen. Dann mit Zwiebelringen, Salat, Eichelpatty, Cheddar und Gurkerl belegen. Mit den Wedges servieren.

Low Carb-Burger Buns, nicht No-Carb Buns!

Da die Eichelpatties sowie die Wedges schon reichlich Kohlenhydrate hatten, dachten wir, wie machen uns kohlenhydratreduzierte Buns dazu. Diese sind leicht süßlich und sehr gut, aber natürlich nicht ganz so fluffig wie normale.

Für 8 Mini-Buns (können eingefroren werden):

  • 200ml Buttermilch (2 EL zurückbehalten zum Bestreichen)
  • 1/2 Würfel Germ=Hefe
  • 1 TL Zucker (braucht die Germ zum aufgehen)
  • 1 TL Birkenzucker
  • 40g Butter
  • 50g Dinkelvollkornmehl
  • 50g Weizenmehl
  • 30g geschrotete Goldleinsamen
  • 100g entöltes Mandelmehl
  • 100g Kokosmehl
  • 2 TL Salz
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • 2 Eier (verquirlen und etwa 1/2 Ei zurückbehalten zum Bestreichen)
  • Sesam zum Bestreuen

Buttermilch mit Zucker lauwarm erwärmen, Germ und 1 EL Mehl einrühren und 10min stehen lassen.

Butter schmelzen und einrühren.

Alle Zutaten (bis auf ca. 1/2 verquirltes Ei) vermischen und lange kneten.

Spülbecken mit heißem Wasser füllen.

Teig in eine Schüssel geben und diese ins heiße Wasser stellen. Mit einem Teller beschweren, damit sie am Boden bleibt. Achtung, es darf natürlich kein Wasser einlaufen. Mindestens 60min gehen lassen.

Backrohr auf 30°C vorheizen.

Teig nun möglichst nicht mehr kneten, sondern in 8 Stücke teilen und vorsichtig zu acht runden, flachen Buns schleifen. Auf ein Backblech setzen, ins lauwarme Backrohr setzen und nochmal 30min gehen lassen.

Backrohr auf 175°C Heißluft aufheizen.

1/2 Ei mit Buttermilch verrühren und die Broterl damit bestreichen. Mit Sesam bestreuen. 25-30min backen.

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Bento mit Spam Musubi

Spam Musubi ist eine äußerst populäre Spezialität aus Hawaii. Lasst euch nicht von der Bizarrheit dieses Gerichtes abschrecken – es ist wirklich KÖSTLICH! Peinlich. Aber köstlich. 😀

SPAM ist einfach nur der Name des ersten Herstellers für Frühstücksfleisch aus der Dose. Es ist ein bisschen anders als das berühmtere Corned Beef, nämlich aus Schweinefleisch und nicht aus Rind, aber im Grunde… schmeckt es trotzdem genauso. 😉

Frühstücksfleisch (egal von welchem Hersteller) ist wirklich nichts, was man täglich essen sollte… Trotzdem erinnern mich die Dosen von Inzersdorf an Wanderausflüge mit meinen Eltern in den 1980ern und 1990ern. Mein Mann verbindet damit übrigens (ebenfalls ganz positiv) das Bundesheer: Er war immer überglücklich, wenn in seinem Proviantbeutel für den Outdoor-Einsatz Frühstücksfleisch und kein Leberaufstrich war. 😀

Ich weiß nicht… pures Frühstücksfleisch sieht irgendwie aus… und riecht… wie Katzenfutter. Und, wenn man GANZ ehrlich ist, schmeckt es wahrscheinlich auch so (nicht, dass ich jemals das Futter meiner Schnurris gekostet hätte). Dass ich und so viele andere es gerne essen (bzw. aßen –> ich bemühe mich ja inzwischen, gar kein Fleisch mehr zu essen) liegt wahrscheinlich fast immer an den Umständen, unter denen man es kennengelernt hat. Ich MAG es einfach. Trotz allem. Es schmeckt mir! Jawoll!

Meine Freunde und ich veranstalteten mal einen lustigen Themenabend mit dem Titel „Komisches Essen-Party„. Wir durften allerhand seltsames Zeug mitbringen, etwa grellgrünen Algensalat oder geschmacklosen String-Cheese. Außerdem gab es eine Spezialkategorie mit dem Namen „Ich schäme mich, aber es schmeckt so gut„. Ungefähr da würde ich Frühstücksfleisch einordnen. 😉

Für Vegetarier und Veganer gibt es im Internet übrigens zahlreiche Rezepte für Saitan Corned Beef. Saitan (pures Weizengluten) ist für mich das ungesunde Äquivalent zum Frühstücksfleisch. Auch nichts, das man jeden Tag konsumieren sollte. Aber einmal bringt es einen auch nicht um. Und wenn’s schmeckt, dann ist so eine Ausnahme schon ok.

Auf Google findet man auch viele Rezepte für Veganes Spam Musubi.

Zukünftig probiere ich das einmal mit Tempeh. Sollte klappen und gleich viel gesünder sein! 🙂 Und ob man Spam Musubi nicht auch Low Carb mit Karfiolreis machen könnte, so wie in diesem Rezept von mir für Maki?

Ok, Weiter mit dem Spam Musubi. Onigiri, über die ich hier geschrieben habe, heißen auch Omusubi, deswegen der Name. Aber wie funktioniert das jetzt?

Viele hawaiische Familie haben sogar eine spezielle Presse, wo genau eine Scheibe Frühstücksfleisch hineinpasst. Es geht aber auch mittels eines einfachen Do-it-Yourself-Tricks: Frühstücksfleisch-Dose öffnen. Fleischklotz herausnehmen (ggf. die Dose ein wenig drücken). Dann mit einem Dosenöffner vorsichtig auch noch den BODEN der Dose abnehmen. Am besten geht das mit diesen Dosenöffnern, die einen abgerundeten Rand zurücklassen, an dem man sich nicht schneiden kann. Mit dieser improvisierten „Spam Musubi-Form“ weitermachen:

Für 8 Stück Musubi:

  • 1 Dose Frühstücksfleisch
  • etwa 1000g gekochter Sushi-Reis
  • Nori-Blätter (Alge)
  • Gomashio-Furikake (=gerösteter Sesam m. Salz; hier ein Rezept von Bento-Mania)
  • 6 geh. EL Erythrit od. Zucker
  • 4 EL Sojasauce
  • 2 EL Sherry oder Cognac

Frühstücksfleisch in acht Scheiben schneiden.

Die Zutaten für die Sauce verrühren und das Fleisch kurz darin einlegen.

Fleischscheiben in einer Pfanne von beiden Seiten knusprig braun braten (es braucht kein zusätzliches Fett). Mit Küchenrolle abtupfen.

Die restliche Sauce auf die Fleischscheiben pinseln.

Nun ein wenig Reis fest mit einem Löffel in die improvisierte Spam Musubi-Form pressen. Die Fleisch-Scheibe daraufgeben und mit einer kleinen Portion Reis abdecken. Alles noch fester zusammenpressen und aus der Form holen. In Sesam oder Gomashio wälzen. Abschließend in Nori-Blätter einwickeln.

Essen und staunen, wie köstlich das ist. Hat irgendwie was von hawaiianisch-japanischer Leberkäse-Semmel, oder? 😀

 

Nun aber noch zum fotografierten Bento:

Auf diesem Blog zeige ich auch nach und nach meine abfotografierten Bentos. Dabei kann es sich um Low Carb– oder um More Carb-Bentos handeln.

Bento von 12/2013:

Spam-Musubi_Bento_01

  • Kaki-Blumen (Sind die nicht hübsch? Einfach mit einem blumigen Keks-Ausstecher ausgestanzte Kaki-Scheiben.)
  • gesalzene Cashew-Kerne
  • Halbierte Spam Musubi
  • Cocktailtomaten
  • Essiggurkerl-Stern

Salzige Karamell-Brownies

Die Idee für das Rezept stammt aus dem wunderbaren Kochbuch A Modern Way to Eat. Über 200 vegetarische und vegane Rezepte für jeden Tag von Anna Jones, allerdings habe ich fast alles daran geändert, damit es LC-tauglich wird. 😉 Trotzdem: Die Brownies mit köstlich-klebrigen Seen aus Salzkaramell von Anna Jones waren eine fantastische Inspiration!

 

Für 12 Brownies:

Für das Karamell:

Für die Brownies:

  • 170g Schoko-Drops mit Erythrit (oder andere LC-konforme Edelbitter-Schokolade)
  • 30g Kokosöl
  • 20g Butter
  • 50g Erdnussmus
  • 90g Erythrit
  • 1 TL Erythrit-Streusüße mit Stevia
  • 4 Eier M
  • 4 EL Milch (noch besser Buttermilch, wenn zufällig vorhanden)
  • 30g Kokosmehl (ersatzweise Walnussmehl)
  • 30g Mandelmehl, stark entölt
  • 30g Eiweißpulver, Schoko (ersatzweise Haselnuss)
  • 1/2 TL Weinstein-Backpulver
  • 1/4-1/2 TL Flor de Sal

 

Zunächst das Karamell bereiten. Dafür erst mal ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit etwas Öl bepinseln. Das ist ernst gemeint, sonst kriegt man später Probleme beim Ablösen!

Kokosblütenzucker und Erythrit vermischen und unter ständigem Rühren in einem Stielpfännchen schmelzen. Achtung, nicht anbrennen lassen! Wenn alle Zuckerkristalle geschmolzen sind, die Butter unterrühren. Wenn die Butter geschmolzen ist, die Milch und das Salz unterrühren und wieder etwas erhitzen, bis das Karamell schön eingedickt ist. Dann auf das Backbleck gießen und zum Aushärten für 30min in den Tiefkühler stellen (wer keinen hat muss sich länger gedulden).

In einem Topf Butter, Kokosöl, Erdnussmus und Schoko-Drops unter dauerndem Rühren schmelzen lassen.

Inzwischen Backrohr auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die Eier in der Küchenmaschine schaumig schlagen. Erythrit, Streusüße und Milch unterrühren.

Mehle, Eiweißpulver und Backpulver miteinander verrühren und dann mit der Schoko-Fett-Mischung zu den Eiern geben.

Das Karamell vom Blech nehmen und 2/3 davon in grobe, ca. 1cm² große, Stücke brechen. Den Rest in kleinere Stücke brechen oder hacken und unter die Schokomasse heben.

Das Backpapier in eine Brownie-Form geben (meine ist 27x20cm, aber auch eine etwas kleinere ist in Ordnung, dann sind die Brownies halt dicker und müssen 1min länger im Rohr bleiben) und die Schokomasse hineinstreichen.

Die großen Karamellstücke obenauf legen.

Bei 180°C Ober-/Unterhitze 20min backen (für zartschmelzenden Brownie-Kern) bzw. 25min (für konventionelleren, komplett durchgebackenen Schoko-Kuchen).

20min überkühlen lassen (vorsicht, das Karamell wird sehr heiß!!) und erst dann in Stücke schneiden. Mit noch ein wenig Flor de Sal bestreuen.

 

 

* Kokosblütenzucker ist eigentlich nicht Low Carb, jedoch wegen seines sehr geringen glykämischen Werts durchaus als Ergänzung geeignet. Er lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen, was bedeutet, dass er keine Insulinspitzen zur Folge hat. Die Bauchspeicheldrüse, die mithilfe des Insulins die Glukose aufnimmt, wird durch den häufigen Verzehr hoch-glykämischer Nahrung (gewöhnlicher Zucker, weißes Mehl etc.) überlastet, was zu Diabetes (Typ II) und Hypoglykämie führen kann. Kokosblütenzucker hilft, diese “Zivilisationskrankheiten” vorzubeugen.

 

Lauwarmer Maya-Salat

Ich mag die (kulinarische wie gärtnerische) Kombination von Stangenbohnen (wobei ich am liebsten Feuerbohnen kultiviere) und Mais. Die Bohnen ranken sich am Mais hoch und blühen schöner als die schönsten Zierpflanzen – wir haben sie als Sichtschutz direkt neben unserer Terrasse aufgestellt. Erbsen ergänzen das Trio, auch sie haben wunderschöne Blüten, wie weiße Schmetterlinge, auch sie wickeln sich gekonnt um Spalier und Mais. Der Mais liebt seine beiden Klettermaxe, denn die Hülsenfrüchte lagern Stickstoff im Boden ein, der den Mais zu immer stärkerem Wachstum anspornt. Man könnte am Boden auch noch Kürbis oder Zucchini pflanzen – so haben es schon die Inkas, Mayas und Azteken gemacht. Das nennt man dann „Milpa-Beet“ oder auch (wundervoll poetisch) „Die drei Schwestern“. Wir hatten Radieschen und kleine Radis unter den Bohnen gepflanzt, aber die sind mittlerweile alle geerntet und verschnabuliert.

Fisolen

Interessiert sich bei diesem gesunden, natürlichen, farbenprächtigen Salat irgendjemand dafür, dass Mais die (imaginäre, nur im Kopf existierende) Low Carb-Grenze ein wenig überschreitet? Genau!

~~~

An dieser Stelle möchte ich mich auch für die nächsten zweieinhalb Wochen verabschieden. Morgen reisen wir via Prag (von dort gab es günstige Flüge mit einer guten Airline – und zur Info, von Salzburg aus reist man mit dem privaten Busunternehmen um nur 33€ nach Prag) nach Indien! Es wird eine individuelle Rundreise: 1 Nacht Prag, 3 Nächte Mumbai, 7 Nächte Goa, 3 Nächte Delhi, dann retour nach Mumbai, retour nach Prag. Wir freuen uns schon sehr auf die bunten, turbulenten Eindrücke, die wir zweifellos erleben werden. Auf zu den wuselnden Rikschas, verkehrlahmlegenden Kühen und post-monsun-gewaschenen Landschaften! Unsere lieben Eltern halten derweil die Stellung und machen Blumengieß-Katzenfütter-Urlaub bei uns 🙂 (Ich ergänze diese Info, weil man immer wieder von den Medien gewarnt wird, sein Fortbleiben nicht im Internet publik zu machen, um keine Diebe anzulocken…) Bis bald, meine Lieben!

~~~

2 Portionen:

  • 150g frische Erbsen (mit Schote gewogen)
  • 300g frische Fisolen=Grüne Bohnen (sowieso mit Schote)
  • 2 Maiskolben
  • 1 Schalotte od. kl. rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 4 EL Leinöl
  • 4 EL Apfelessig
  • Salz, Pfeffer, Bio-Instant-Gemüsesuppe
  • frisches Bohnenkraut und Schnittlauch

Erbsen auspulen, Maiskörner mit einem Messer von den Kolben trennen, Fisolen in 3cm lange Stücke schneiden.

Zwiebel fein hacken, Knoblauch pressen, Kräuter fein hacken. Mit Öl und Essig sowie Salz, Pfeffer, Gemüsesuppenpulver vermischen und ziehen lassen.

Gemüse in den Kelomat=Schnellkochtopf geben und einmal bis zum zweiten Ring aufkochen lassen. Das dauert keine 5min – aufpassen, damit nichts zerkocht! Danach sofort Dampf ablassen (hehe) und Gemüse abgießen.

Noch warm mit der Marinade vermengen und servieren.

Maya-Salat_01 Maya-Salat_02

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Manhatten Cheesecake à la L.

Meine liebe Freundin L., die eine wunderbare Pâtissière ist, hat mir ihr geniales Rezept für Manhattan Cheesecake mit Heidelbeeren verraten. Ich hab es auf Low Carb umgemünzt und bin echt stolz darauf. 🙂

Zutaten f. einen kleinen Kuchen (18cm-Springform):

  • 100g geriebene Mandeln
  • 70g Butter
  • 1 geh. EL Kokosmehl
  • 1 geh. EL Haferkleie
  • 1 geh. EL Eiweißpulver, Schoko oder Vanille
  • 3 geh. EL Erythrit
  • 1 Msp. Stevia
  • ½ TL Natron
  • ½ Zimtpulver
  • 1 Prise Salz
  • 200g Frischkäse
  • 2 Eier
  • 30g Erythrit
  • ½ Msp. Stevia
  • ½ Msp. Guakernmehl
  • 1 Msp. Backpulver
  • 250g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 20g Erythrit
  • ½ Msp. Stevia
  • ½ Msp. Guakernmehl
  • 150g Heidelbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 geh. EL Erythrit
  • 1 Msp. Guakernmehl

Die Butter zerlassen. Mandeln, Haferkleie, Eiweißpulver und Kokosmehl mit der Butter, den Süßstoffen, den Gewürzen und dem Natron vermischen. Dann die Mischung in der gebutterten Springform verteilen.

Frischkäse (NICHT Sauerrahm!), Eier, 30g Erythrit, ½ Msp. Stevia, Backpulver und ½ Msp. Guakernmehl vermischen und die sehr flüssige Masse auf dem Boden verteilen.

Manhatten-Cheesecake_01

Ca. 30min bei 175°C Heißluft (vorgeheizt) backen, bis der Teig nicht mehr flüssig ist. Aus dem Ofen nehmen und 20min stehen lassen. Nach 15min das Rohr wieder aufheizen (es sei denn, ihr habt ein älteres Gerät, da ist es besser, ihr schaltet gar nicht aus).

Manhatten-Cheesecake_02

Sauerrahm, 20g Erythrit, ½ Msp. Stevia und ½ Msp. Guakernmehl mischen und auf dem Kuchen verstreichen. Diesen weitere 10min b. 175°C Heißluft backen, dann abkühlen lassen und mind. 6 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Für die Sauce die Heidelbeeren am nächsten Tag mit Erythrit in einen Topf geben und einige Minuten weich kochen. Vom Herd nehmen, Guakernmehl mit einem EL der abgenommenen Beeren-Flüssigkeit anrühren und zugeben. Wieder bei geringer Hitze erwärmen, bis die Sauce etwas eindickt und klar wird. Abkühlen lassen.

Den Kuchen aus der Form nehmen, die Sauce auf den Kuchen geben und am besten kühl servieren.

Manhatten-Cheesecake_03 Manhatten-Cheesecake_04

Manhatten-Cheesecake_05

P.S.: Noch ein Rezept für mein Amerikanisches Versprechen.

P.P.S.: Natürlich wären auch andere Beeren oder Obst lecker. Ich finde aber die Heidelbeeren ganz besonders harmonisch dazu.

Cheeseburger-Salat

Ok ok, ich geb’s zu, das klingt ein bisschen irre. Hab ich mir auch gedacht, als ich das Rezept gefunden hab – und deshalb gleich ausprobiert. 😀

Vroni und Nico von salala.de nennen den Salat „Big Mac Salat mit Bacon„, aber ich finde diese Kettenburger ehrlich gesagt schrecklich widerlich… ganz im Gegenteil zu guten, hausgemachten Burgern mit hochwertigen Zutaten! Von denen könnte ich mich täglich ernähren! Deshalb heißt mein Salat ganz noname-mäßig „Cheeseburger-Salat“, obwohl es fast dasselbe Rezept ist. 😉

(Extremer Anti-Low-Carb-Tipp: In Salzburg gibt es übrigens die besten Burger m.E. in der Pommes-Boutique, im Lemonchilli und beim Raschhofer. Doch die sind alle nichts im Vergleich zu denen vom Börni Börger im 1 Stunde entfernten Bad Ischl, das muss man unbedingt mal probiert haben!)

Aber brav zurück zu Low Carb. 🙂 Vroni und Nico haben den Salat aus einer Facebook-Gruppe („Low Carb – Community“, Rezept von Bianca Blocksberg). Ich bin nicht auf Facebook, weshalb ich total froh über das weitergereichte Rezept bin und mich herzlich bei den beiden bedanke. Entsprechend meiner kulinarischen Vorlieben (und dem, was der Kühlschrank noch zusätzlich an Gemüse hergegeben hat), hab ich den Salat ein bisschen angepasst. Hier meine Variante:

2 Portionen:

  • 1/2 Kopf Eisberg-Salat
  • 1 Zwiebel
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1 Knoblauchzehe, sehr fein gehackt
  • 2 Tomaten
  • 1/2 Paprika (ich hatte grünen)
  • 250g Rinderfaschiertes=Hackfleisch
  • 80g Schinkenspeck in feinen Scheiben
  • 100g Gouda
  • 6 Essiggurkerl=Saure Gurken
  • 2-3 scharfe, eingelegte Pfefferoni=Pepperoni
  • viele, viele frische Kräuter (ich hatte Petersilie, Schnittlauch, Estragon)
  • Salz, evtl. Essig

Für die Marinade:

  • 3 EL Obers=Sahne
  • 3 EL Mayonnaise
  • 3 EL Tomatenmark aus der Tube
  • 2 EL Sherry od. Cognac
  • 6 EL Einlegeflüssigkeit von den scharfen Pfefferoni (besteht im Idealfall nur aus Essig und Salzwasser sowie der Schärfe der Pfefferoni – sonst besser Essig und Tabasco verwenden)
  • 1 TL Currypulver
  • 1 TL Paprikapulver (+ evtl. etwas mehr zum Würzen des Fleisches)
  • Salz, Pfeffer

Die Zwiebel in feine Ringe schneiden und in eine Auflaufform geben. Schinkenspeck darüber darapieren und das Ganze 25min bei 175° Heißluft (vorgeheizt) ins Backrohr geben. (Gleichzeitig habe ich die Ziegenfrischkäse-Weckerl gebacken und somit Strom gespart.)

In der Zwischenzeit das gesamte Gemüse waschen und klein schneiden, in einer großen Schüssel vermischen, gut salzen. Evtl. einen Schuss Essig zugeben.

Die Cocktail-Marinade anrühren und gut abschmecken; zur Seite stellen.

Den Käse in eher feine Scheibchen schneiden, damit er nachher noch ein wenig anschmelzen kann. AUF das vermischte Gemüse legen.

Kurz vor Ende der 25min das Faschierte ohne weiteres Fett in einer Pfanne anbraten. Gut mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen. Den knusprig gebratenen Speck in grobe Stücke zerbrechen und gemeinsam mit den Zwiebelringen unterrühren.

Die heiße (!) Fleischpfanne AUF das Gemüse (=AUF den Käse) geben. So schmilzt der Käse noch ein bisschen an.

Die Hälfte der Cocktail-Marinade unterrühren und alles gut vermischen. Mit Kräutern garnieren.

Den Salat servieren und die restliche Marinade bei Tisch darüber gießen.

Wir hatten dazu, wie gesagt, noch die Ziegenfrischkäse-Weckerl.

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Chewy Chocolate Chunk and Nuts Cookies

Tüdeldü – endlich halte ich mein Versprechen, amerikanische Schlemmereien à la Low Carb nachzukochen. Die Cookies sind so richtig chewy (ich liebe das, das unterscheidet echte USA-Cookies ganz massiv von unseren Knusperkeksen) und nicht zu süß.

12 Stück:

  • 25g Butter
  • 25g Kokosöl
  • 1 geh. EL Nussmus, z.B. Mandelmus
  • 2 Eier
  • 50g Erythrit
  • 1 Msp. Stevia
  • 1 TL Kokosblütenzucker* (muss aber für „strenges“ Low Carb nicht sein – 2 TL Erythrit mehr sind auch ok)
  • 40g Schoko-Eiweißpulver
  • 10g Eiweißpulver, neutral (alternativ Vanille)
  • Mark v. 1 ausgekratzer Vanilleschote (entfällt bei Vanille-Eiweißpulver)
  • 25g Mandelmehl, teilentölt
  • 25g Kokosmehl
  • 25g Haferkleie
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • ½ TL Natron (kaufe ich beim Türken, ist dort am günstigsten)
  • 1 Prise Salz
  • 1 geh. TL Senf (kein Schreibfehler, ernst gemeint)
  • 25g grob gehackte Mandeln
  • 25g grob gehackte Haselnüsse
  • 50g grob gehackte Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil (gibt es z.B. mit 85%)

Buter und Kokosöl im Stielpfännchen schmelzen. Etwas abkühlen lassen und mit der Küchenmaschine gemeinsam mit den Eiern, den Süßstoffen, dem Nussmus, dem Senf und dem Salz vermischen.

Alle übrigen Zutaten in einer separaten Schüssel vermischen und anschließend unterrühren. 10min quellen lassen. In der Zwischenzeit Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

12 Kleckse auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech geben und mit dem Esslöfel etwas flachdrücken.

In 14min hellbraun backen.

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Chocolate-Nuts-Cookies_03 Chocolate-Nuts-Cookies_02

*Kokosblütenzucker ist eigentlich nicht Low Carb, jedoch wegen seines sehr geringen glykämischen Werts durchaus als Ergänzung geeignet. Er lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen, was bedeutet, dass er keine Insulinspitzen zur Folge hat. Die Bauchspeicheldrüse, die mithilfe des Insulins die Glukose aufnimmt, wird durch den häufigen Verzehr hoch-glykämischer Nahrung (gewöhnlicher Zucker, weißes Mehl etc.) überlastet, was zu Diabetes (Typ II) und Hypoglykämie führen kann. Kokosblütenzucker hilft, diese “Zivilisationskrankheiten” vorzubeugen.

Bagels

Ich kann mich zwar kaum mehr bewegen, weil unser heutiger Samstagsbrunch so sättigend und lecker war, aber tippen geht gerade noch. 🙂

Bevor ich euch aber das Rezept zeige, gebe ich mit einer Erkenntnis an, die mich soeben ereilt hat. Kennt ihr das auch, wenn euch plötzlich Zusammenhänge klar werden, die ihr eigentlich schon immer vor Augen hattet, aber nie gesehen habt? Ich mag sowas gerne.

Also, meine Erleuchtung am Pfingstsamstag 2015 ist die folgende: Bagel spricht man „Beigel“ aus. Manchmal schreibt man auch „Beigel“. Beigel bzw. Bejgl ( בײגל ) ist jiddisch/jüdisch. Wikipedia sagt dazu:

„Die 1610 erstmals in jüdischen Quellen in Krakau belegten Bagel entstanden vermutlich in Mittel- oder Osteuropa. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie von osteuropäischen jüdischen Einwanderern in den USA und Kanada eingeführt, wo sie seit den 1970er Jahren zum Ernährungsalltag gehören, und von wo sie sich seither als typisch amerikanisches Backwerk weltweit verbreiten.“

Und jetzt mein Aha-Erlebnis: In Österreich gibt es ein ganz spezielles Gebäck, die „Beigerl“ oder „Beugerl“ zur Fastenzeit. Wer sie nicht kennt: Die sehen ganz ähnlich aus, bestehen ebenfalls (traditionell, also nicht Low Carb) aus Germteig=Hefeteig und werden ebenfalls in kochendes Wasser gegeben, bevor sie im Rohr gebacken werden. Fastenbeugerl allerdings in kochendes Salz- anstatt Zuckerwasser (das ist wohl eine Erfindung der Amerikaner, die es gern süß-herzhaft haben). Hier ein paar Google-Bilder der Fastenbeugerl. Das sind schlichtweg alles zusammen Ausprägungen der jüdischen Bejgl… wer hätte das gedacht? Immerhin sind die bei uns stark mit dem christlichen Fastenbrauch verbunden! Witzig, oder?

Jetzt aber zum Low Carb-Bagel-Rezept, das wir uns heute ausgedacht haben:

4 Stück:

  • 80g geriebene Mandeln
  • 2 geh. EL Haferkleie
  • 2 geh. EL Mandelmehl
  • 2 geh. EL Leinsamenmehl
  • 2 geh. EL Kokosmehl
  • 4 Eier
  • 2 EL Joghurt
  • 2 EL Apfelessig od. Weißwein
  • 1/2 TL + 1 Prise Salz
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • 1 Msp. Stevia
  • Sesam zum Bestreuen

Alle Zutaten bis auf Stevia verrühren und 10min quellen lassen.

Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, eine Prise Salz und eine Msp. Stevia zugeben.

Mit nassen Händen aus dem Teig erst 4 Kugeln machen, dann ein Loch in die Mitte drücken und zu Ringen ausweiten. Mit einem Pfannenwender je einen Ring ins Wasser gleiten lassen und eine Minute wallend kochen lassen. (Nicht alle vier gleichzeitig sondern nacheinander.)

Die Ringe auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Sofort die nassen Bagels mit Sesam bestreuen, dann erst den nächsten Ring kochen (sonst hält der Sesam nicht mehr).

Bei 175°C Heißluft (vorgeheizt) 20-25min im Rohr backen.

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Amerikanische Bekenntnisse

Hallo zusammen, da bin ich wieder!

Die letzten zehn Tage war ich dienstlich in den USA, ich hatte eine tolle und intensive Zeit. Zur Erklärung, ich beschäftige mich beruflich mit mittelalterlicher Sprache und Literatur, und in einer kleinen Stadt in Michigan findet jährlich ein riesengroßer Mittelalter-Kongress statt – dieses Jahr hatte die Veranstaltung ihr 50. Jubiläum! Das ist wirklich eine spektakuläre Sache: 3.000 Forscher halten insgesamt ca. 1.800 Vorträge über ihre jeweiligen wissenschaftlichen Fachgebiete.

Vorher haben meine Kolleginnen und ich ein verlängertes Wochenende in Chicago verbracht. Wir waren in Musicals, beim Chicago Symphany Orchestra (hihi die Amis sitzen teilweise mit Jeans und PET-Flaschen im Opernhaus), im Kunstmuseum, in einem Café im 96. Stock eines der höchsten Hochhäuser (Hancock Tower)… es war super!!

In puncto Low Carb war es allerdings nicht ganz so toll. Ich meine, in diesem wunderbaren Land gibt es ja wirklich allzuviele Versuchungen. Kein Wunder, dass fast 30% aller Amerikaner als schwer fettleibig eingestuft werden!! Das ist wirklich ein Kummer, gefühlt jeder Dritte auf den Straßen Amerikas gefährdet massiv seine Gesundheit. Wir reden hier nicht von „harmlosem“ Übergewicht, von draller „Weiblichkeit“ oder „Molligkeit“ – sondern von massiver Adipositas.

Versteht mich nicht falsch, natürlich kann man in den USA ganz fantastisch essen. Man findet durchaus Restaurants, die gesunde und köstliche Speisen servieren. Aber meiner Erfahrung nach muss man die wirklich gezielt suchen. 80% der Lokale bieten zum allergrößten Teil Dinge an, von denen man nur dick werden kann, wenn man sich dauerhaft so ernährt. Dazu kommt noch der hohe Anteil jener, die täglich Television Meals verzehren und nicht mehr frisch kochen. Das ist so traurig.

Meine persönliche amerikanische Völlerei fand zwar nicht bei Burgerking&Co. statt, hat aber trotzdem dazu geführt, dass ich bestimmt einige Kilos mehr wiege. 🙂 Was ich so gegessen habe? Hier die ärgsten Ausreißer:

  • eine Chicago Style Deep Dish American Pizza mit BBQ Chicken (der Low Carb-Super-GAU, eine Pizza mit ca. 15cm Rand, die bis oben hin mit zuckriger BBQ-Sauce gefüllt ist höhö)
  • eine Platte mit Spareribs, Pulled Pork (gezupftes Schwein, so ähnlich wie Gyros mit BBQ-Sauce), süßem Maisbrot, Coleslaw (dieser typische Krautsalat) und abartigen Mac’n’Cheese (letzteres hab ich nur bestellt, weil ich es nicht kannte – alles andere war köstlich, aber dabei handelt es sich nur um diese komische, ungewürzte Maccaroni-Käse-Pampe, die man aus dem Fernsehen kennt)
  • einen klassischen Cheeseburger in der spektakulären Kneipe Billy Goat im Chicagoer „Untergrund“ (direkt unter der prächtigen Michigan Avenue kann man in die „Katakomben“ absteigen und dort zu Billy Goat gehen – wer jemals dorthin kommt, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen!)
  • Borschtsch (eine Suppe aus Kraut und roten Rüben, Low Carb-mäßig super, werde ich demnächst mal wieder kochen) und Wareniki mit Ente (sozusagen die russischen Raviloi/Schlutzkrapfen/Maultaschen), dazu viel Schwarztee und Wodka, im großartigen original-russischen Restaurant Russian Tea Time, ebenfalls in Chicago Downtown – da hat mich eine Kollegin hingebracht, die aufs russische Mittelalter spezialisiert ist 🙂
  • einen ganzen Berg Sushi
  • ein RIESENGROSSES getoastetes Brot mit Avocadocreme, Ziegenkäse und Chia-Samen
  • einen Chocolate Chunk Brownie
  • eine Salted Caramel Chocolate Tarte

Oje, wenn ich mir das so durchlese… naja. Trotzdem: Alles war supergut und definitiv eine Reise wert! Nach mindestens einer Woche Low Carb mit viel Gemüse (ich esse üblicherweise kiloweise Rohkost – das ist mir erst wieder aufgefallen, als ich keine Gelegenheit dazu hatte) wird sich mein Körper sicher wieder erholt haben. 😀

Zum Abschluss noch ein paar Fotos und das Versprechen, die Low Carb-tauglichen USA-Gerichte in diesem Blog nachzukochen oder manche davon so zu adaptieren, dass sie in mein Ernährungskonzept passen.

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hancock_tower_02 chicago_01

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Disclaimer: Es handelt sich hier um einen rein privaten Reisebericht. Die von mir erwähnten Destinationen, Hotels und Restaurants habe ich auf meiner privaten Urlaubsreise besucht und kann sie weiterempfehlen – ich stehe in keinerlei gewerblichem Verhältnis zu den Anbietern.