Ich bin ja ein großer Fan der entzückenden Vegavita-Werbung (die hüpfenden und singenden Zeichentrick-Tierchen mit dem Slogan „Ein veganer Tag pro Woche tut uns allen gut!“ – hier die Langform des Videos). Deshalb kauf ich zwar nicht spürbar mehr von der Marke, habe beim Kochen aber jubilierende Kühe, Hendln und Schweinderln vor meinen geistigen Augen. 😉
2 Portionen:
Für die Tomatensauce:
- 1 Dose Tomaten (400g)
- 1 (rote) Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Chilischote
- 2 EL Balsamico-Essig
- Thymian, Oregano
- 1/2 TL Zimt
Für die Fülle:
- 1 (gelbe) Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 50g Quinoa*
- 2 geh. EL Rosinen
- 1/2 TL Cayenne-Pfeffer
- 1/2 TL grob zermörserte Fenchelsamen
- 1 EL Nussmus (z.B. Mandelmus)
- Saft v. 1/4-1/2 Zitrone
Für das Cashew-Topping:
- 25g Cashew-Kerne
- 1 EL Hefeflocken (alternativ 1 TL Gemüsesuppen-Pulver)
- 1/2 TL Kala Namak-Salz°
- ein paar Spritzer Zitronensaft
Außerdem:
- 8 Wirsing-Kohlblätter
- Salz, Pfeffer, Erdnussöl
Quinoa im Sieb abspülen und mit der doppelten Menge Wasser, Zitronensaft und etwas Salz aufkochen. Wenn das Wasser erst mal ordentlich blubbert, Hitze auf 1 reduzieren, Rosinen zugeben und 15min quellen lassen.
Rote Zwiebel, 2 Knoblauchzehen und Chili hacken und in Erdnussöl anbraten. Mit der Tomatendose ablöschen, die Gewürze zugeben und einköcheln lassen.
6 oder 7 der Kohlblätter von der dicken Mittelrippe befreien (aufheben!) und 40 Sek. in kochendem Salzwasser blanchieren. Abtropfen und etwas auskühlen lassen.
Gelbe Zwiebel, die Rippen und Stängel der Wirsingblätter, 1 Knoblauchzehe hacken und anbraten. Quinoa unterrühren. Falls noch etwas Wasser vom Quinoakochen übrig ist, dieses in die Tomatensauce geben (die dickt durch die Stärke schön nach und es gehen außerdem keine Inhaltsstoffe im Abfluss verloren). Gewürze und Nussmus zur Quinoa-Mischung geben und überkühlen lassen.
Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.
Cashew-„Käse“ zubereiten: Dafür die Cashews mit den Hefeflocken und dem Kala Namak-Salz in einer Nussreibe oder Kaffeemühle mittelgrob reiben (nicht zu fein). Wenn die Konsistenz an geriebenen Parmesan erinnert, noch ein paar Tropfen Zitronensaft unterkneten.
Nun eine Auflaufform mit etwas Öl einfetten.
Die blanchierten Kohlblätter mit der Quinoa-Mischung füllen, aufrollen und mit der „Naht“ nach unten in die Form setzen.
Die Tomatensauce drübergießen und zum Schluss den Cashew-„Käse“ darauf streuen. Falls noch Topping übrigbleibt, hält das wochenlang im Schraubglas.
25min in den Ofen (aufpassen, dass das Cashew-Käse nur sanft bräunt, sonst ggf. früher rausnehmen).
*Quinoa enthält zwar Kohlenhydrate (59g KH auf 100g ungekochte Quinoakörner; 17g auf 100g gekochte), weist jedoch auch einen besonders hohen Proteinanteil und essentielle Aminosäuren auf. Auch der Eisen-, Mangan- und Magnesiumanteil sind sehr hoch (und Kohlenhydrate werden übrigens in Anwesenheit von Mangan effizienter abgebaut). Die enthaltenen Ballaststoffe sind gut für die Verdauung und sättigen lange. Die komplexen Kohlenhydrate müssen bei der Verdauung erst aufgespalten werden, bevor sie langsam und gleichmäßig ins Blut übergehen können. Sie haben also auch keine extremen Insulinspitzen zur Folge. Alles in allem ist Quinoa demnach ab und zu eine gute Ergänzung für die Low Carb-Ernährung, wenn er in Maßen gegessen wird. Er wird auch von div. Low Carb-Ernährungsformen als einziges “Getreide” (ist ja eigentlich ein Pseudogetreide, weil die Pflanze nicht zur Familie der Süßgräser gehört) empfohlen.
°Indisches Kala Namak-Salz, auch Schwarzsalz genannt, ist ein vulkanisches Steinsalzmineral, das zum größten Teil aus Natriumchlorid besteht. Es weist einen intensiven Geruch und Geschmack nach Schwefel auf, weshalb es besonders in der veganen Küche gerne als Ei-„Ersatz“ zum Einsatz kommt. Man sollte es nur sparsam verwenden, damit das Essen nicht „verschwefelt“. Richtig dosiert verleiht es indischen Masala-Mischungen, Chutneys oder eben auch veganen „Eierspeisen“ einen unverkennbaren Geschmack.