Süßkartoffel-Boot mit Ei und Brokkolisalat

Herrje, schon wieder ist es so lange her, dass ich etwas auf meinen Blog geschrieben habe. Ich koche viel, fotografiere viel und schreibe mir auch alles für euch auf – ehrlich. Nur: Das Onlinestellen ist momentan einfach kaum machbar, da ich im Beruf extrem ausgelastet bin und gleichzeitig meine verflixte wunderbare Diss. fertig mache. Im Oktober will ich nach so vielen Jahren endlich einreichen – jetzt ist Endspurt angesagt, und aus! Kein weiterer Kongress, an dem mich die Kollegen mit Kulleraugen anschauen und es nicht fassen können, dass meine Promotion immer noch aussteht!

Außerdem habe ich beschlossen, endgültitg mit diversen selbstproduzierten Wehwehchen wie computerbedingten chronischen Nacken- und Schulterproblemen aufzuräumen und mit „Sport“ begonnen. Nicht das Bisschen Yoga und Wandern, das ich sowieso immer gemacht hab, sondern endlich richtiger Ausdauersport. Das tut mir wirklich gut, braucht dann aber natürlich auch noch ganz schön was an Zeit, wenn man jeden Tag laufen gehen will.

Ich freu mich auch total, dass jetzt endlich wieder der Frühling einkehrt! Im Garten beginnt alles zu knospen, die Frühlingsblüher sind da, unsere Pergola ist nun endlich fertig, die Hochbeete wurden teilweise repariert (teilweise steht das noch aus) – und endlich gibt es auch wieder Frühlingsgemüse! Ihr kennt mich ja, ich ziehe das ganze Jahr über mein Gemüse (Kohlsprossen=Rosenkohl, Vogerlsalat=Feldsalat, Karotten, Rüben, Topinambur, Wirsing und Zuckerhut gab es den ganzen Winter lang). Trotzdem fühlt es sich anders, eben „neu“ an, wenn die kleinen Radieschen-Pflanzerl aus der Erde sprießen und das neue Gartenjahr willkommen heißen. 🙂

Süßkartoffel-Boot mit Ei und Brokkolisalat

Jetzt aber endlich mal wieder ein Rezept. Wir mögen Süßkartoffeln sehr gerne, sie sind auch wirklich gesund (wahre Vitamin A-Bomben, sehr viel Vitamin C, Vitamin E, Kalium, Magnesium, Kalzium). Low Carb sind sie nicht, allerdings habe ich meine Ernährungsweise ja dahingehend abgeändert, mich kohlenhydratbewusst und vollwertig pflanzenbasiert zu ernähren.

„Vollwertig pflanzenbasiert“ bedeutet für mich im Hinblick auf die LC-Angelegenheiten: Kohlenhydrate aus ganzen Pflanzen ja, jedoch in Maßen (Dinkelkörner, Süßkartoffeln, brauner Reis, roter Reis…), einkettige KH mit schlechtem glykämischen Index so gut wie nie (weißes Mehl, Zucker, weiße Pasta, weißer Reis…). Und im Idealfall dann noch ordentlich proteinhaltig (Hülsenfrüchte, Quinoa…).

Diese Süßkartoffel-Boote waren kürzlich unser Feel-good-Sonntagsbrunch; die Idee hatte ich von Will Cook For Friends (allerdings gibt es dort Speck; als Alternative ginge auch mein Kokos“speck“). Seit ich in einem tollen Wiener Frühstückspub eingelegten Kohlsalat als Beilage zu meinen Eggs Florentine bekommen habe, esse ich ja gänzlich ungeniert mariniertes, rohes Kreuzblütlergemüse auch zum Frühstück/Brunch. Probiert das mal. Klingt schräg, passt aber wunderbar für einen herzhaften Start in den Tag!

2 Portionen:

Für die Süßkartoffel-Boote:

  • 1 Süßkartoffel (eher eine bauchige nehmen)
  • 2 Eier
  • 2 TL Sesam
  • 1 TL Goldleinsamen
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl
  • n.B. Sriracha-Sauce
  • n.B. etwas Käse zum Bestreuen

Für den marinierten Brokkoli:

  • 1/2 kl. Brokkoli
  • 1 kl. Karotte
  • Saft v. 1/2 Zitrone
  • 1 EL Balsamico Bianco
  • 1 TL Erythrit
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

Zuerst die Brokkoliröschen und den Stiel sowie die Karotte eher klein schneiden. Die restlichen Zutaten darüber geben und mit den Fingern fest einkneten (!), bis wirklich alle Röschen mariniert sind. Ziehen lassen lassen.

Die Süßkartoffel waschen, abtrocknen und mit Olivenöl bepinseln. Ca. 60min in einer Auflaufform backen (ganz große Knollen 70min).

Nach dem Ende der Backzeit die Süßkartoffel aus dem Ofen nehmen und längs mit einem Messer aufgschneiden. Aushöhlen (mit Messer und Löffel – Achtung, nicht durchstechen!). Dann je ein Ei in eine Höhle schlagen und wieder in die Form setzen.

Mit Salz und Pfeffer würzen, Sesam und Leinsamen aufstreuen und nochmal für 20min ins Rohr (sehr große Eier brauchen 25min).

Das Innenleben der Süßkartoffel kann einfach nur mit Salz und Pfeffer gewürzt aufs Teller gelegt werden – oder aber, man streut ein wenig Käse darüber und bäckt das nebenbei auch noch mit (bei mir sieht das etwas seltsam aus – es war ein Reststück harter Ziegenkäse im Ganzen, auch sehr lecker).

Wer es auch gerne scharf hat, kann vor dem Servieren noch etwas Sriracha-Sauce (oder eine andere scharfe Sauce) darüber träufeln. Ich habe gerne selbstgemachte Sriracha; dazu muss ich auch mal was posten.

Gemeinsam mit dem marinierten Brokkoli genießen.

suesskartoffelboot_02

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Gefüllte Snack-Tascherl aus Mozzarellateig

Das Rezept ist schnell erklärt: Ich hatte zu viel Mozzarellateig für die Gemüse-Enchiladas gemacht und deshalb zwei Teigplatten umfunktioniert zu Snack-Tascherl.

Das Ergebnis ist sowas wie Low Carb-Mürbteig-Täschchen und lässt sich mit allem füllen, solange die Fülle nicht zu feucht ist. Von frischen Tomaten würde ich daher eher abraten, es sei denn, man brät sie vorher an.

4 Tascherl:

Für den Teig:

  • 125g Mozzarella (Vollfett-Stufe)
  • 50g Butter
  • 15g Flohsamenschalen
  • 30g Kichererbsenmehl
  • 30g Eiweißpulver, neutral
  • 1 Ei L
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Guakernmehl
  • 1 TL Weinstein-Backpulver

Für die Fülle Nr. 1:

  • 2 EL Ajvar oder Pesto Rosso
  • 1/2 roter Paprika, klein gewürfelt
  • 2 EL geriebene Nüsse
  • 1 Handvoll Basilikum-Blättchen, grob gehackt
  • etwas Reibkäse und Schwarzkümmel zum Bestreuen

Für die Fülle Nr. 2:

  • 1 TK-Spinatzwutschgerl, gut ausgedrückt und gehackt (oder angedünsteter und frischer Blattspinat)
  • 1 Handvoll Feta oder Schafkäse, zerbröckelt
  • 2 EL geriebene Nüsse
  • Thymian-Blättchen
  • etwas Reibkäse und Schwarzkümmel zum Bestreuen

Mozzarella, Butter und Ei mit dem Pürierstab pürieren. Die daraus entstandene Masse mit allen weiteren Zutaten für den Teig mit der Küchenmaschine vermischen, zu einer Kugel formen, diese mit Frischhaltefolie umwickeln und 1-2 Stunden in den Kühlschrank geben.

Nach dieser Ruhezeit das Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

Den Teig zwischen zwei Frischhaltefolien möglichst dünn ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Auf dem Blech in 4 Platten schneiden (geht am einfachsten mit dem Pizzaroller).

Auf die Platten mittig die oben beschriebenen Füll-Vorschläge (oder etwas ganz anderes, hauptsache nicht allzu feucht) setzen und wie Topfengolatschen zusammenfalten.

40-45min backen, je nach Bräunung. Nach 30min mit Käse und Schwarzkümmel bestreuen.

Wer sie am nächsten Tag als Jause mitnehmen will, kann sie jetzt auch im Rohr abkühlen lassen, dann dunkeln die Täschchen noch nach und sind besser transportierbar. Man kann sie aber auch gleich aus der Hand snacken. 🙂

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Bento mit Spam Musubi

Spam Musubi ist eine äußerst populäre Spezialität aus Hawaii. Lasst euch nicht von der Bizarrheit dieses Gerichtes abschrecken – es ist wirklich KÖSTLICH! Peinlich. Aber köstlich. 😀

SPAM ist einfach nur der Name des ersten Herstellers für Frühstücksfleisch aus der Dose. Es ist ein bisschen anders als das berühmtere Corned Beef, nämlich aus Schweinefleisch und nicht aus Rind, aber im Grunde… schmeckt es trotzdem genauso. 😉

Frühstücksfleisch (egal von welchem Hersteller) ist wirklich nichts, was man täglich essen sollte… Trotzdem erinnern mich die Dosen von Inzersdorf an Wanderausflüge mit meinen Eltern in den 1980ern und 1990ern. Mein Mann verbindet damit übrigens (ebenfalls ganz positiv) das Bundesheer: Er war immer überglücklich, wenn in seinem Proviantbeutel für den Outdoor-Einsatz Frühstücksfleisch und kein Leberaufstrich war. 😀

Ich weiß nicht… pures Frühstücksfleisch sieht irgendwie aus… und riecht… wie Katzenfutter. Und, wenn man GANZ ehrlich ist, schmeckt es wahrscheinlich auch so (nicht, dass ich jemals das Futter meiner Schnurris gekostet hätte). Dass ich und so viele andere es gerne essen (bzw. aßen –> ich bemühe mich ja inzwischen, gar kein Fleisch mehr zu essen) liegt wahrscheinlich fast immer an den Umständen, unter denen man es kennengelernt hat. Ich MAG es einfach. Trotz allem. Es schmeckt mir! Jawoll!

Meine Freunde und ich veranstalteten mal einen lustigen Themenabend mit dem Titel „Komisches Essen-Party„. Wir durften allerhand seltsames Zeug mitbringen, etwa grellgrünen Algensalat oder geschmacklosen String-Cheese. Außerdem gab es eine Spezialkategorie mit dem Namen „Ich schäme mich, aber es schmeckt so gut„. Ungefähr da würde ich Frühstücksfleisch einordnen. 😉

Für Vegetarier und Veganer gibt es im Internet übrigens zahlreiche Rezepte für Saitan Corned Beef. Saitan (pures Weizengluten) ist für mich das ungesunde Äquivalent zum Frühstücksfleisch. Auch nichts, das man jeden Tag konsumieren sollte. Aber einmal bringt es einen auch nicht um. Und wenn’s schmeckt, dann ist so eine Ausnahme schon ok.

Auf Google findet man auch viele Rezepte für Veganes Spam Musubi.

Zukünftig probiere ich das einmal mit Tempeh. Sollte klappen und gleich viel gesünder sein! 🙂 Und ob man Spam Musubi nicht auch Low Carb mit Karfiolreis machen könnte, so wie in diesem Rezept von mir für Maki?

Ok, Weiter mit dem Spam Musubi. Onigiri, über die ich hier geschrieben habe, heißen auch Omusubi, deswegen der Name. Aber wie funktioniert das jetzt?

Viele hawaiische Familie haben sogar eine spezielle Presse, wo genau eine Scheibe Frühstücksfleisch hineinpasst. Es geht aber auch mittels eines einfachen Do-it-Yourself-Tricks: Frühstücksfleisch-Dose öffnen. Fleischklotz herausnehmen (ggf. die Dose ein wenig drücken). Dann mit einem Dosenöffner vorsichtig auch noch den BODEN der Dose abnehmen. Am besten geht das mit diesen Dosenöffnern, die einen abgerundeten Rand zurücklassen, an dem man sich nicht schneiden kann. Mit dieser improvisierten „Spam Musubi-Form“ weitermachen:

Für 8 Stück Musubi:

  • 1 Dose Frühstücksfleisch
  • etwa 1000g gekochter Sushi-Reis
  • Nori-Blätter (Alge)
  • Gomashio-Furikake (=gerösteter Sesam m. Salz; hier ein Rezept von Bento-Mania)
  • 6 geh. EL Erythrit od. Zucker
  • 4 EL Sojasauce
  • 2 EL Sherry oder Cognac

Frühstücksfleisch in acht Scheiben schneiden.

Die Zutaten für die Sauce verrühren und das Fleisch kurz darin einlegen.

Fleischscheiben in einer Pfanne von beiden Seiten knusprig braun braten (es braucht kein zusätzliches Fett). Mit Küchenrolle abtupfen.

Die restliche Sauce auf die Fleischscheiben pinseln.

Nun ein wenig Reis fest mit einem Löffel in die improvisierte Spam Musubi-Form pressen. Die Fleisch-Scheibe daraufgeben und mit einer kleinen Portion Reis abdecken. Alles noch fester zusammenpressen und aus der Form holen. In Sesam oder Gomashio wälzen. Abschließend in Nori-Blätter einwickeln.

Essen und staunen, wie köstlich das ist. Hat irgendwie was von hawaiianisch-japanischer Leberkäse-Semmel, oder? 😀

 

Nun aber noch zum fotografierten Bento:

Auf diesem Blog zeige ich auch nach und nach meine abfotografierten Bentos. Dabei kann es sich um Low Carb– oder um More Carb-Bentos handeln.

Bento von 12/2013:

Spam-Musubi_Bento_01

  • Kaki-Blumen (Sind die nicht hübsch? Einfach mit einem blumigen Keks-Ausstecher ausgestanzte Kaki-Scheiben.)
  • gesalzene Cashew-Kerne
  • Halbierte Spam Musubi
  • Cocktailtomaten
  • Essiggurkerl-Stern

Raclettebrot

Dieses köstliche Jausenbrot gab es früher oft, aber seit wir uns Low Carb ernähren, hab ich einfach nicht mehr dran gedacht. Dabei geht das so einfach! 🙂

2-4 Portionen (als Hauptspeise bzw. als Jausensnack):

  • 90g Haferkleie
  • 10g Weizenkleie
  • 25g Kokosmehl
  • 25g Walnussmehl oder Kürbiskernmehl
  • 15g Hanfsamen
  • 2 Eier M
  • 250g Magertopfen=Quark
  • 50g Joghurt oder Sauerrahm oder Buttermilch
  • 1 geh. TL Salz
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 1 TL Koriander, gemahlen
  • 1/2 TL Kümmel, gemahlen oder 1 TL ganze Samen
  • 1/2 TL Anis- oder Fenchelsamen
  • ca. 10 Scheiben Raclettekäse
  • frisch gemahlener Pfeffer zum Bestreuen
  • Sauergemüse

Alle Zutaten mit der Küchenmaschine vermischen, dann den Teig 15min quellen lassen.

Backrohr auf 180°C Heißluft vorheizen.

Teig esslöffelweise in Form von 2 Baguettes auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben, evtl. mit nassen Händen nachmodellieren. 30-35 min bei 180°C Heißluft backen.

Ein wenig auskühlen lassen, danach einmal längs durchschneiden und mit Raclettescheiben belegen. Mit Pfeffer bestreuen und 15-20min überbacken, bis der Käse zerläuft und ganz leicht bräunt.

Mit Sauergemüse servieren.

Käseaufstrich (Milder Kochkäse)

Das Ganze ist äußerst fettarm, denn Quargel hat nur 0,3g Fett pro 100g, Magertopfen 0,2g. Man könnte natürlich noch Magermilch nehmen, aber sowas kommt mir nicht (mehr) ins Haus. 🙂 Die Konsistenz ist nach dem Abkühlen gut streichbar, wie Schmelzkäse (Eckerlkäse). Und: Keine Angst vor dem Quargel, das Endprodukt ist äußerst mild und hat einen angenehm sanften Käsegeschmack!

1 Glas:

  • 80g Quargel=Harzer Roller
  • 50ml Milch
  • 3 TL Tomatenmark aus d. Tube
  • 125g Magertopfen=Quark
  • Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Paprikapulver, Zimt (!)

Den Quargel in möglichst kleine Stückerl schneiden und in der Milch bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen schmelzen lassen.

Die Gewürze und das Tomatenmark zufügen. Der Zimt mag seltsam klingen, ist auch auf einen „Unfall“ zurückzuführen (das Streuglas mit Zimt hat fast die selbe Farbe wie der Cayennepfeffer) – harmoniert aber unglaublich gut!!

Wenn alles geschmolzen ist, noch den Topfen unterrühren. In ein Marmelade- oder Senfglas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.

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