Bei ganzem Fisch in der Folie kann man eigentlich nichts falsch machen, deshalb kochen wir ihn so gerne. Die Grundregeln lauten: 1. Stopf in den Bauch, was Platz hat. Vorzugsweise Dinge, die viel Geschmack haben, etwa Kräuter, Knoblauch, Zitrone. 2. Spar nicht mit Fett (Olivenöl oder Butter). 3. Gare den Fisch nicht tot (30min reichen allemal, sonst wird er zu trocken).
Der Spinatsalat ist aus Verlegenheit entstanden, weil ich schon gar nicht mehr weiß, wohin mit all dem Spinat (seit mein großartiger Mann mir Hochbeete gebaut hat, gedeiht endlich auch der Spinat richtig gut). Die Kombination mit Nektarinen und Pinienkernen war so lecker, dass ich das ab jetzt öfter machen will.
Die Idee für die Ofen-Radieschen ist nicht von mir, sondern aus einem meiner liebsten Kochbücher: Von der Schale bis zum Kern (Bernadette Wörndl) aus dem Brandstätter Verlag. In dem Buch geht es darum, pflanzliche Lebensmittel komplett zu verwerten und nicht einen großen (oft den größten!) Teil davon wegzuwerfen, obwohl er essbar, lecker und gesund ist. Ich verfolge diese Philosophie schon lange; entsprechend oft findet ihr in meinen Rezepten auch Zutaten wie Radischen- oder Kohlrabiblätter. Das Grüne von Lauch, Frühlingszwiebel & Co. würde ich sowieso nie wegwerfen, aber selbst ungenießbare Schalen und Blätter verwerte ich häufig (z.B. gieße ich meine Pflanzen gern mit „Zwiebel- und Knoblauchschalentee“, das hilft super gegen Pilzerkrankungen). In meine Smoothies kommen neben Radischenblättern u.a. die Stiele von Spinat, Wildkräuter oder sogar genießbare junge Blätter von Laubbäumen (z.B. Ahorn oder Haselnuss). Blätter von Kohlrabi und/oder Strünke von Brokkoli oder Karfiol=Blumenkohl eignen sich wunderbar für Lasagne; Karotten- und Selleriegrün ergeben eine gute Suppenbasis; Stiele vom Parasol kann man zu Pilzpulver verarbeiten usw. usf. — ich denke, ihr wisst, worauf ich hinaus will. 😉
Bernadette Wörndl, übrigens eine Salzburgerin, hat mich trotz meiner langjährigen Erfahrung im ganzheitlichen (und geschmacklich unbedingt vollwertigen!) Verkochen von Lebensmitteln mit ihrem Buch auf viele neue Ideen gebracht. Die Ofen-Radieschen sind nur eine davon (ich habe sie minimal abgeändert, weil die Gewürze zur Forelle passen sollten). Ich finde die Autorin ganz toll, vielleicht kann ich sie ja mal auf einer Veranstaltung in Salzburg treffen, immerhin ist sie hier viel kulinarisch-kulturell unterwegs. Jetzt aber genug des Lobes – und ab in die Küche!!
2 Portionen:
Für die Kräuterforellen:
- 2 Forellen, fertig ausgenommen
- 4 Knoblauchzehen
- 1 kl. Frühlingszwiebel
- 1/2 Limette
- 1 Handvoll frische Kräuter (ich hatte: Thymian, Oregano, Basilikum, Ysop, Estragon, Johannisbeer-Salbei)
- Olivenöl, Salz, Pfeffer
- 2 Stück Alufolie
Die Forellen waschen und mit der Küchenrolle gut abtupfen.
Alufolie mit Olivenöl einstreichen, Fische außen und innen gut salzen und pfeffern und auf die Folie legen. Innen und außen mit der zuvor gewaschenen Limette beträufeln.
Frühlingszwiebel in feine Ringe, Knoblauch in Scheiben, restliche (zerdrückte) Limette in Scheiben schneiden. Kräuter hacken.
„Regel 1“ (s.o.) berücksichtigen. Soll heißen: Stopf rein, was Platz hat. 😉
Nochmal mit Olivenöl beträufeln und die Alufolie zu Päckchen verschließen.
Für 30min in den auf 180°C Heißluft vorgeheizten Ofen geben.
Für die Ofen-Radieschen:
- 10-14 kl. Radieschen inkl. Blättern
- 1/2 Limette
- 1 Frühlingszwiebel
- 2 TL ganze Koriandersamen
- 1 Handvoll frische Kräuter (ich hatte: Thymian, Oregano, Basilikum, Ysop, Estragon, Johannisbeer-Salbei)
- Olivenöl, Salz, Pfeffer
Die Radieschen gut waschen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
Frühlingszwiebel in Ringe schneiden, Koriandersamen grob mörsern, Kräuter hacken.
Alles über die Radieschen geben und mit Limette sowie ordentlich Olivenöl beträufeln. Salzen und pfeffern, alles vermengen, sodass die Radieschen überall mit Öl benetzt sind.
15-20min auf die untere Schiene ins Backrohr geben (unter den Fisch).
Für den Spinatsalat:
- 2 Handvoll frischer Spinat
- 1 Frühlingszwiebel
- 1 Nektarine
- 2 EL Pinienkerne
- Marinade aus: Olivenöl, Thymian, weißem Balsamico-Essig, Salz, Pfeffer
Spinat waschen und zerzupfen. Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Nektarine in grobe Stückchen schneiden.
Pinienkerne ohne Fett in der Pfanne rösten.
Marinade kurz vor dem Servieren über den Salat geben; mit Pinienkernen bestreut servieren.
♥