Kürbislasagne mit Pilzen und Büffelmozzarella

Ursprünglich wollte ich die tolle vegane Lasagne von Marlies nachkochen – und das werde ich auch noch ganz bald machen. Allerdings hab ich dann gesehen, dass der Büffelmozzarella dringend verarbeitet werden wollte, und außerdem hab ich einen überraschenden Bovist-Fund (Stäublinge) bei uns im Waldgarten gemacht. So ist dann diese von Marlies inspirierte vegetarische Version entstanden.

Dieses Gericht kann übrigens als Fortsetzungs- oder vorhergehendes Rezept des Champignonragouts in der Kürbisschale angesehen werden, da man dabei genau den anderen Teil des Kürbisses sowie bei einer 500g-Schale Champignons die zweite Hälfte aufbrauchen kann. Und schmeckt trotzdem gaaanz anders!🙂

3-4 Portionen (schmeckt super am nächsten Tag; mit Salat sind es auf jeden Fall 4 Portionen):

  • 1 größerer Butternut-Kürbis, davon die untere Kugelhälfte abgeschnitten und für ein anderes Rezept im Kühlschrank aufbewahrt; wir brauchen nur den oberen, länglichen Teil vom Kürbis (den unteren, kugeligen Teil natürlich aufheben für ein anderes Gericht)
  • 250g Mischpilze (ich hatte Boviste, einige wenige Semmelstoppelpilze und gekaufte braune Champignons)
  • 250g Wirsing (oder anderes „Grünzeug“, z.B. Grünkohl oder Spinat, wobei man den Spinat nicht so lange blanchieren muss)
  • 500g frische Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 1-2 Karotten, je nach Größe
  • 1-2 Selleriestangen, je nach Größe (oder die entsprechende Menge Selleriegrün vom frischen Knollensellerie)
  • 1 geh. TL Bärlauchpesto (alternativ 2-3 Knoblauchzehen)
  • Oregano, Rosmarin
  • 2 EL Balsamico-Essig
  • 1/2 Becher (125g) Sauerrahm=Saure Sahne
  • 1 EL Kokosmehl
  • 1 Kugel Büffelmozzarella (s.u. die Ergänzung vom 04.10.)
  • ein Achterl (=125ml) trockener Weißwein
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl

Zwiebel, Karotten und Sellerie fein hacken; in Olivenöl anbraten.

Tomaten grob würfeln und zugeben (wer sie unbedingt schälen will, kann das ja nach kurzem Blanchieren machen, ich spar mir die Arbeit immer). Salzen, pfeffern, Oregano hacken und zugeben sowie den Essig einrühren. Nun sanft köcheln lassen und mit den weiteren Schritten fortfahren.

Den oberen, länglichen Teil vom Butternut-Kürbis in 3mm dicke Scheiben schneiden/hobeln und 5min in Salzwasser kochen. Kürbis rausnehmen (Wasser aufbewahren).

Währenddessen das grüne Blattgemüse putzen und hacken. Wenn der Kürbis heraußen ist, im Wasser das Blattgemüse blanchieren. Spinat braucht nur wenige Sekunden, dicker Wirsing schon bis zu einer Minute.

Pilze putzen (insbesondere bei meinen Flaschenbovisten muss die körnige Außenhaut abgerieben werden, das geht schnell mit Küchenrolle oder unter fließendem Wasser, verhindert aber ein „graupenartiges“ Aussehen des Gerichts) und in Scheiben schneiden.

Boviste_02

Pilze in Öl anbraten, gehackten Rosmarin, Weißwein, Salz und Pfeffer zugeben und etwas einköcheln lassen. Das Bärlauchpesto unterrühren (oder die gepressten Knoblauchzehen).

3 EL Sauerrahm mit 1 EL Kokosmehl verrühren und unter die Pilzmasse rühren.

Wenn nun alle Schichten bzw. Saucen fertig sind, kann das Schichten beginnen (vorher Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen):

Ganz unten hin kommt ein Schöpfer Tomatensugo, dann folgen die Kürbisplatten. Diese etwas salzen und pfeffern. Dann Pilze, dann Blattgemüse, dann wieder Tomaten. So fortfahren bis alles verbraucht ist.

Ganz oben kommt nun eine Mischung aus dem zerdrückten Büffelmozzarella und dem restlichen Sauerrahm. Zum Abschluss pfeffern und für mind. 45min ab ins Rohr (60min schaden dem Gericht auch nicht, dann aber ggf. die letzten 15min abdecken, damit der Käse nicht zu sehr bräunt).

Dazu passt frischer Salat; wir hatten Zuckerhut-Karotten-Salat mit Kürbiskernöl.

(Übrigens: Auf dem Foto sehen die gelben und orangen Tomaten halbroh aus; das ist richtig, ich hab obenauf noch ein paar rohe in die fertige Tomatensauce schnippeln müssen, weil ich zu wenig Sugo eingekocht hatte.)

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Ergänzung vom 04.10.2016:

Im Hinblick auf den von „der einsidler“ geposteten Kommentar, empfiehlt es sich tatsächlich, einen zweiten, kritischen Blick auf den verwendeten Mozzarella zu werfen: Kauft nicht jeden, kauft nur solche Produkte, die sich strengsten Bio-Standards unterwerden. D.h. u.a. mit der Verpflichtung der Hersteller zur Mutterkuhhaltung, zur Aufzucht von Stieren bis ins Schlachtalter, zur Weidealmhaltung an mindestens 200 Tagen/Jahr, zum Verzicht auf Hochzleistungskühe zugunsten von regionalen, alten Arten usw.

Ich habe bisher noch keinen Büffelmozzarella aus solcher lobenswerten Haltung finden können, deshalb werde ich ihn vorerst nicht mehr kaufen, sondern zukünftig durch den Bio-Mozzarella meines Vertrauens ersetzen werde (ich kaufe die „ZzU“-Marke vom H*fer, die Bio-Pionier Werner Lampert ins Leben gerufen hat). Wer ordentlichen Büffelmozzarella entdecken kann, etwa von Ab-Hof-Verkauf (Büffel werden bei uns ja immer beliebter!), wo man sich selbst vom Tierwohl überzeugen kann, der sollte m.E. aber nicht zögern, ihn zu kaufen.

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Radischoten mit Pilzen in Sauerrahm

Radischoten, also die noch grünen, knackigen Samenanlagen von Radis=Rettichen, schmecken ganz wunderbar. Ich lasse immer absichtlich einige Radieschen und Radis auswachsen, damit ich Samen ernten kann (wie in diesem Beitrag beschrieben).

Dieses Jahr habe ich aber aufgrund eines Tipps von Oli in ihrem Blog Landidylle ausprobiert, die noch grünen Samenschoten zu ernten und zu kochen. Und was soll ich sagen, das schmeckt wirklich verflixt gut!

Radischoten könnt ihr euch von der Konsistenz her wie Zuckererbsenschoten vorstellen, nur mit einem sanften Radi-Geschmack. Mein Mann und ich sind begeistert und haben sie in diesem Gartenjahr schon mehrmals gegessen.

Meine ausgewachsenen Radis sind monströs – fast so groß wie ich! Ich hab sie mir letzten Herbst mit Kompost in die Blumenbeete „eingeschleppt“ und wachsen lassen. Den sehr milden Winter über hatten wir so immer wieder mal radieschengroße, lila Radis als Frischesnack. Im Frühjahr haben drei direkt vor dem Fenster dann zu schießen begonnen – und weil ich ihre lila Blüten so hübsch finde, durften sie das auch. Jetzt profitieren wir auch noch von ihren Samenschoten als Gemüse. Toll ist das! Danke, liebe Oli, für den Tipp!!

Radischoten-Sauerrahm_01Radischoten-Sauerrahm_02

2 Portionen:

  • 250g Radischoten (alternativ: Erbsenschoten)
  • 30g getrocknete Pilze (ich hatte Hallimasch)
  • 200g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 1 Zwiebel
  • 1 kräftiger Schuss trockener Weißwein
  • viel frischer Estragon, Petersil und (weniger) Rosmarin
  • Salz, Pfeffer, Bio-Gemüsesuppenpulver, Butter

Die Pilze einige Zeit einweichen. Bei Hallimasch muss das Einweichwasser weggeschüttet werden, bei anderen kann es zum Gericht und dient der Würze.

Zwiebel fein hacken und in Butter anschwitzen. Eingeweichte Pilze hacken und zugeben. 5min braten.

Kräuter hacken.

Radischoten und Kräuter zugeben, mit etwas Gemüsesuppe und Weißwein ablöschen, würzen und 3min dünsten.

Zum Schluss den Sauerrahm einrühren (das Gericht sollte nicht mehr kochen, damit er nicht ausflockt – ein bisschen wird es aber trotzdem passieren, das stört nicht weiter).

Und schon fertig!

 

~~

So, und jetzt, weil es so lieb ist, noch ein paar Fotos, die ich heute Früh vom Badezimmer-Fenster aus gemacht habt. Eine Reh-Mama mit zwei Kitzerln bei der Morgentoilette:

Rehlein_01

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Spargel-Pesto-Schiffchen

Betti hat auf ihrem Blog Happy Carb mal vor einiger Zeit ein tolles Rezept für Schlemmerzungen Caprese veröffentlicht. Ich hab mich grob daran orientiert, jedoch noch etwas Spargel und Frühlingszwiebel draufgegeben, dafür weniger Mozzarella, und mein Radieschenblätter-Pesto genommen. Das Original hab ich aber auch schon mal gekocht, das war ebenfalls köstlich – und ist dann eher was für den Sommer. Zur Zeit nutze ich aber noch exzessiv die letzten Spargelstände am Straßenrand, bevor sie sich zum Sommerschlaf zurückziehen. 🙂

Im Sommer kann man statt des Spargels auch ganz wunderbar Artischockenherzen aus dem Glas nehmen!

2-4 Portionen (mit Salat reicht’s für 4 und die Schiffchen schmecken auch kalt gut)

Für den Teig:

  • 50g Haferkleie
  • 10g Weizenkleie (oder 10g mehr Haferkleie)
  • 40g Eiweißpulver, neutral
  • 3 Eier M
  • 200g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Weinstein-Backpulver

Für den Belag:

  • 70g Radieschenblätter-Pesto (alternativ: Pesto Genovese)
  • 150g Cocktailtomaten
  • 125g Mozzarella
  • evtl. noch etwas zusätzlichen Parmesan oder Grana Padano (wenn vorhanden)
  • 1 Frühlingszwiebel
  • 4-6 dicke Stangen weißer Spargel (oder entsprechend mehr dünne)
  • frische mediterrane Kräuter

Alle Zutaten für die Teigschiffchen mit ver Küchenmaschine vermischen und 10min quellen lassen.

Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

Den sehr klebrigen Teig in Form von zwei Fladen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech klecksen. Keine Angst, die Konsistenz soll so sein und wird noch fester! 🙂

30min backen.

In der Zwischenzeit den Spargel schälen und kochen (am besten nimmt man aber gekochte Stangen vom Vortag) und etwas auskühlen lassen. Ich koche Spargel immer, indem ich die Schalen und die abgeschnittenen Enden gemeinsam mit einem Spritzer Essig oder Zitronensaft ins kochende Wasser gebe. Je nach Dicke braucht der Spargel 8-12min.

Die Teigfladen auskühlen lassen, bis sie maximal lauwarm sind. Dann mit einem scharfen Messer in Längsrichtung halbieren, sodass man 4 belegbare Teigplatten bekommt.

Den Mozzarella grob hacken mit der Hälfte Pesto vermischen. Das restliche Pesto auf die Teigplatten streichen.

Darauf gehackte Frühlingszwiebel, in Scheiben geschnittene Tomaten sowie Spargelstangen (in Stücke oder ganz, je nach Vorliebe) verteilen. Den Mozzarella und ggf. noch etwas geriebenen Parmesan darüber verteilen.

Etwa 20min ins bereits vorgeheizte Backrohr (175°C Heißluft) geben.

Mit frischen Kräutern bestreut servieren.

Wie gesagt: Die Schiffchen behalten ihre stabile Form und können tags darauf wunderbar ins Büro mitgenommen und kalt gegessen werden. 🙂

Pesto-Spargel-Schiffchen_01Pesto-Spargel-Schiffchen_02

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Bettis Paprika-Ofenfisch mit Nusskruste auf Erbsenpüree

Dieses Rezept von Betti von Happy Carb wollte ich schon ewig nachkochen. Es scheiterte immer daran, dass eine der Grundzutaten nicht vorhanden waren: Fisch, Ajvar, Erbsen. Jetzt, wo ich in den Genuss dieser Köstlichkeit gekommen bin, schimpfe ich mich im Nachhinein dafür, dass ich nicht schon längst einmal extra dafür einkaufen gegangen bin. So lecker!! So schnell und einfach!! Und auch noch ein hübscher Farbtupfer! Einfach phänomenal, Bettina. DANKE!

2 Portionen:

  • 2-4 Fischfilets (je nach Größe; ich hatte Lachsforelle mit Haut – die Haut verlängert die Ofenzeit um 5-10min)
  • 200g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 4 geh. EL Ajvar (scharf)
  • bei mildem Ajvar: 1 kl. Chili extra
  • 1 Paprika (rot wäre farblich optimal; ich hatte nur einen hellgrünen Spitzpaprika)
  • 50g Grana Padano oder Parmesan, gerieben
  • 50g Mandeln und Haselnüsse, grob gehackt
  • 300g TK-Erbsen (Betti nimmt 500g, das war mir ein wenig zu viel, mein Fischfilet war so groß)
  • 100g (Ziegen-)Frischkäse, pur oder mit Kräutern
  • Salz, Pfeffer, Zitronensaft
  • evtl. ein paar Sprossen für die Deko (ich hatte Radieschensprossen; Kresse passt bestimmt auch gut)

Paprika und ggf. Chili fein hacken.

Sauerrahm mit Ajvar und Paprikawürfeln verrühren. In eine Auflaufform geben.

Backrohr auf 180°C Heißluft vorheizen.

Fischfilets salzen, pfeffern, mit etwas Zitronensaft beträufeln und auf das Paprikabett setzen. Wer Fisch mit Haut hat muss den Fisch mit der Haut nach oben in die Form legen.

Nüsse grob hacken. Grana Padano reiben. Vermischen und auf die Fischfilets geben.

Fisch ohne Haut kommt nun für 20min ins Backrohr; mit Haut braucht es 25-30min (bis man mit der Knusprigkeit zufrieden ist).

10min vor Schluss die Erbsen mit ganz wenig Wasser und einem Spritzer Zitronensaft in 8min weich kochen. Salzen, pfeffern, den (Ziegen-)Frischkäse unterziehen und mit dem Zauberstab pürieren.

Vor dem Servieren noch die Sprossen auf das Püree setzen.

Saftige Karotten-Schokomuffins

Gemüse im Teig eignet sich ja wunderbar dafür, Kokosmehl länger saftig zu halten. Für die folgenden Muffins habe ich diesmal Karotte genommen – ich kann sie mir aber genauso gut mit derselben Menge Kürbisraspel vorstellen.

12 Stück:

  • 2 Karotten, geraspelt (=ca. 200g) – Alternativvorschlag: Kürbisraspel
  • 2 Eier M
  • 350g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 60g Kokosmehl
  • 60g Haferkleie
  • 60g Eiweißpulver, neutral (oder Vanille)
  • 60g Erythrit
  • 1 Msp. Stevia
  • 1 EL Kokosblütenzucker*
  • 1 geh. EL Kokosöl
  • 8 EL gehackte, dunkle Schokolade (mit sehr hohem Kakaoanteil)
  • 8 EL gehackte Walnüsse (oder auch Haselnüsse)
  • 2 EL Rum
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 1 Prise Salz

Alle Zutaten vermischen und 15min quellen lassen.

Dann in Muffinförmchen füllen (ich nehme am liebsten Silikonförmchen) und für 25min ins auf 175°C vorgeheizte Backrohr geben.

Karotten-Schokomuffins_01

Karotten-Schokomuffins_02

*Kokosblütenzucker ist eigentlich nicht Low Carb, jedoch wegen seines sehr geringen glykämischen Werts durchaus als Ergänzung geeignet. Er lässt den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen, was bedeutet, dass er keine Insulinspitzen zur Folge hat. Die Bauchspeicheldrüse, die mithilfe des Insulins die Glukose aufnimmt, wird durch den häufigen Verzehr hoch-glykämischer Nahrung (gewöhnlicher Zucker, weißes Mehl etc.) überlastet, was zu Diabetes (Typ II) und Hypoglykämie führen kann. Kokosblütenzucker hilft, diese “Zivilisationskrankheiten” vorzubeugen.

 

Sakuski (russische Vorspeisen) mit Knäckebrot

Sakuski (закуски, Pl. v. закуска, Sakuska) sind heiße und kalte Vorspeisen der russischen Küche, ähnlich der italienischen Antipasti oder der spanischen Tapas. Meistens werden Sakuski als Buffet serviert bzw. auf Vorlegeplatten angerichtet. Sie bestehen oft aus diversen eingelegten Fischen, Kaviar, gemischten Gemüsesalaten mit viel Mayonnaise und Sauerrahm, Sülzchen, Piroschki (Piroggen), gefüllten Eiern („Russischen Eiern“), verschiedenem eingelegtem Gemüse (am häufigsten Salzgurken, eingelegte Rote Rüben=Rote Beete und so gut wie immer eingelegte Pilzen).

Am liebsten essen die Russen (und die Einwohner anderer Nachfolgestaaten der Sowjetunion) dazu das köstliche russische Roggenbrot aus Sauerteig. Ich hab ein wenig international geschummelt und Low Carb-Knäckebrot dazu gereicht, weil die russische Küche ja nicht von ungefähr große Ähnlichkeit hat mit der finnischen.

Sakuski sind der erste Gang v.a. beim Empfangen von Gästen und stehen bereits angerichtet auf dem Tisch/Buffet. Unerlässlich ist auch eiskalter Wodka bei Sakuski. Das steckt auch schon im Namen drin, denn Sasuska bedeutet „danach [also: nach dem Wodka] etwas zum Beißen haben“. Wodka hat übrigens keine Kohlenhydrate. 😉 (Natürlich hemmt Alkohol die Fettverbrennung während einer Diät… aber hey, man lebt nur einmal.)

Weil bei uns die Saskuski allerdings als volle Hauptspeise herhalten durften, haben wir nicht nur Wodka dazu getrunken, sondern auch russischen Schwarztee mit Marmelade gesüßt. Intensiv gesüßter Tee (entweder mit Marmelade, genauer mit Warenje, oder auch mit Zucker/Honig) gilt als Nationalgetränk der Russen. Im 16. Jahrhundert eröffnete die Seidenstraße diesem neuen Produkt den Weg aus China nach Osteuropa. Die Russen dürften den warmen Tee wohl dankbar angenommen haben. 🙂

Und weil wir so große Lust darauf hatten, haben wir uns auch noch einen meiner Lieblingsfilme angesehen, während wir nach dem Essen süßen Tee und Wodka getrunken haben: Ein Russischer Sommer (2009) von Michael Hoffman, eine ganz wundervolle Literaturbiografie-Verfilmung über das Leben Leo Tolstois und seiner Ehefrau Sofja Andrejewna Tolstaja, gespielt von Christopher Plummer und der von mir vergötterten, wunderbaren Helen Mirren. Es handelt sich bei diesem Film um die wohl bewegendste Liebesgeschichte, die ich – neben der wahren Geschichte der Eltern von Astrid Lindgren (in Das entschwundene Land) – kenne.

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Knäckebrot

Low Carb-Knäckebrot findet Google meist als „Leinsamen-Knäckebrot“. Dieses besteht eigentlich fast nur aus (ganzen) Leinsamen und Eiern… wenig prickelnd, finde ich. Meines hier ist aber absolut genial – auch wenn das ein wenig arrogant klingt. 😀

8 Stück:

  • 3 geh. EL Leinsamen od. Goldleinsamen, geschrotet
  • 1 geh. EL Leinsamen od. Goldleinsamen, ganz
  • 1 geh. EL Leinsamen-Mehl
  • 1 geh. EL Chia-Samen*
  • 1 geh. EL Haferkleie
  • 1 geh. EL Sesam
  • 1 TL Salz
  • 1 Msp. Koriander, gemahlen
  • 1 Ei M oder L
  • 1 Stamperl bis zum Rand mit Wasser angefüllt (ergibt also etwas mehr als 4cl)

Alle Zutaten verrühren und 15min quellen lassen.

Wenn die Masse streichfähig ist, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Wenn sie zu dick ist um sich verstreichen zu lassen (das kommt u.a. auf den Trockenheitsgrad der Samen an), ggf. noch etwas Wasser hinzufügen. Am einfachsten funktioniert das übrigens, wenn man eine Schicht Frischhaltefolie über den Teig gibt und mit dem Nudelwalker=Teigroller darüberrollt.

Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

So dünn wie möglich ausstreichen. Dann mit einem Pizzaroller oder einem Messer in Stücke trennen und überall mit einer Gabel einstechen.

20min backen. Dann rausnehmen, die Trennschnitte nochmal nachschneiden und die Stücke umdrehen. Weitere 20min von der anderen Seite knusprig braun backen.

Auskühlen lassen und genießen.

Das Knäckebrot kann beliebig variiert werden; nicht ersetzen lassen sich allerdings die Leinsamen, weil diese unter Zugabe von Wasser schön breiig werden und damit das Brot binden. Anstelle von teurem Leinsamen-Mehl kann man auch selbst Leinsamen mit einer Kaffeemühle fein mahlen.

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*Chia-Samen gelten besonders wegen ihrer Omega-3 Fettsäuren und Ballaststoffe als “Superfood”. Der Vitamin- und Mineralstoffgehalt ist enorm (z.B. 7x so viel Vitamin C wie Orangen, 15x so viel Magnesium wie Brokkoli, 5x so viel Folsäure wie Spinat), ebenso die Verfügbarkeit von Antioxidantien und Aminosäuren.

Sauerrahm-Fisolen

  • 200g Fisolen=Grüne Bohnen (im Winter auch TK)
  • 1 kl. Zwiebel
  • 4 kl. Salzgurken od. Essiggurkerl
  • 3 geh. EL Sauerrahm=Saure Sahne
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • insg. 1 Handvoll frische Petersilie, Schnittlauch, Dill

Fisolen=Grüne Bohnen in wenig Salzwasser in ca. 7-9min weich garen (je nachdem, wie dick die Fisolen sind und ob sie tiefgefroren sind). Abgießen und abschrecken.

Im Topf eine kleingehackte Zwiebel ohne Öl anschwitzen. Klein gehackte Salzgurkerl zugeben. Hitze ausschalten.

Fisolen, Gewürze, Sauerrahn=Saure Sahne und kleingehackte Kräuter zugeben. Umrühren, bis der Sauerrahm zerronnen ist. Abkühlen lassen.

Sauerrahm-Fisolen_01

Russische Eier

  • 2 Eier
  • 3 geh. EL Sauerrahm
  • 1 geh. EL Senf
  • insg. 1/2 Handvoll frische Petersilie, Schnittlauch, Dill
  • Salz, Pfeffer

Eier hart kochen. Abschrecken, schälen, halbieren und den Dotter rausnehmen.

Dotter mit den anderen Zutaten verrühren und zurück in die Eier füllen.

russische-eier

Eingelegte Pilze

Hier das Rezept für eingelegte Hallimasch (geht auch mit Champignons).

Eingelegte-Hallimasch_04

Fisch

Wir hatten nur fertig eingelegte Fische aus dem Glas: Hering in Senfsauce, eingelete Matjes-Filets und Dill-Räucherlachs.

Vor ewigen Zeiten hab ich mal für eine Faschingsfeier selbst Heringssalate gemacht – ich werde das irgendwann mal wieder probieren und dann ein Rezept einstellen.

Weiters

Unbedingt braucht man noch ein paar Essig- oder Salzgurkerl; im Idealfall selbst eingelegt. Gut machen sich auch frische Kräuter und/oder gehackte Lauchzwiebeln.

Kürbis- & Zucchinikroketten mit Dip

Huiiii – langsam geht die Zucchinisaison in die Kürbissaison über. Was liegt näher, als beide Gemüsesorten in einem Gericht zu vereinen, um diesen Wechsel zu feiern?

4 Portionen:

Kroketten:
  • 200g Zucchini
  • 200g Kürbis (z.B. Butternuss oder Hokkaido)
  • 1 Schalotte
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Chilischote
  • 2 Eier (Größe M)
  • 25g + 25g Haferkleie
  • 25g + 25g Kichererbsenmehl
  • ½ TL + ½ TL Weinstein-Backpulver
  • 1 + 1 EL Erdnussöl
  • 1 TL + 1 TL Pul Biber (türk. Paprikaflocken; alternativ scharfes Paprikapulver)
  • 1 TL + 1 TL Garam Masala (ind. Gewürzmischung; alternativ je 1 Prise Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom, Nelken und Zimt)
  • frische Kräuter: Thymian, Oregano
  • Salz, Pfeffer
  • Erdnussöl und Butter (gemischt) zum Ausbacken
Dip:
  • 100g Zucchini
  • 125g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 2 Knoblauchzehen
  • frische Kräuter: Thymian, Oregano
  • Salz, Pfeffer
Zur Deko:

Zucchini und Kürbis für die Kroketten getrennt fein reiben. In zwei separaten Schüsseln mit je 1 TL Salz bestreuen und 10-15min stehen lassen, damit das Gemüse Wasser zieht. Danach gut ausdrücken.

Die Schalotte und die Chilischote fein hacken.

Zucchini und Kürbis mit je 1 Ei, 1 gepresster Knoblauchzehe, 25g Haferkleie, 25g Kichererbsenmehl, 1 EL Erdnussöl, ½ TL Backpulver, jeweils der Hälfte von Schalotte und Chili sowie von den Gewürzen verrühren. Nochmals 10-15min quellen lassen, bis der Teig eine formbare Konsisenz bekommt.

In der Zwischenzeit können auch die 100g Zucchini für den Dip gerieben werden – diese allerdings grob raffeln. Ebenfalls mit 1 TL Salz verrühren und stehen lassen, bis der Gemüseteig für die Kroketten fertig ist. Dann ausdrücken und mit Sauerrahm, gepresstem Knoblauch und Gewürzen verrühren.

Öl-Butter-Gemisch in einer Pfanne erhitzen und die mit nassen Händen geformten Zucchini- und Kürbispuffer darin ausbacken, bis sie eine schöne Farbe angenommen haben. Wer sich nicht ganz sicher ist, wann das Fett heiß genug ist, kann den Stäbchentest machen: Dafür einfach ein Holzstäbchen ins heiße Fett halten – wenn Bläschen aufsteigen kann es losgehen.

Die Kroketten mit Dip, Cocktailtomaten und gerösteten Zucchinikernen servieren. Schmecken frisch am besten, allerdings kann man sie auch gut kalt essen und z.B. am nächsten Tag ins Büro mitnehmen (Zucchini-Dip getrennt transportieren).

Zucchini-Kürbis-Kroketten_02 Zucchini-Kürbis-Kroketten_03 Zucchini-Kürbis-Kroketten_04 Zucchini-Kürbis-Kroketten_01

Zucchini-Kürbis-Kroketten_05 Zucchini-Kürbis-Kroketten_06

Manhatten Cheesecake à la L.

Meine liebe Freundin L., die eine wunderbare Pâtissière ist, hat mir ihr geniales Rezept für Manhattan Cheesecake mit Heidelbeeren verraten. Ich hab es auf Low Carb umgemünzt und bin echt stolz darauf. 🙂

Zutaten f. einen kleinen Kuchen (18cm-Springform):

  • 100g geriebene Mandeln
  • 70g Butter
  • 1 geh. EL Kokosmehl
  • 1 geh. EL Haferkleie
  • 1 geh. EL Eiweißpulver, Schoko oder Vanille
  • 3 geh. EL Erythrit
  • 1 Msp. Stevia
  • ½ TL Natron
  • ½ Zimtpulver
  • 1 Prise Salz
  • 200g Frischkäse
  • 2 Eier
  • 30g Erythrit
  • ½ Msp. Stevia
  • ½ Msp. Guakernmehl
  • 1 Msp. Backpulver
  • 250g Sauerrahm=Saure Sahne
  • 20g Erythrit
  • ½ Msp. Stevia
  • ½ Msp. Guakernmehl
  • 150g Heidelbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
  • 1 geh. EL Erythrit
  • 1 Msp. Guakernmehl

Die Butter zerlassen. Mandeln, Haferkleie, Eiweißpulver und Kokosmehl mit der Butter, den Süßstoffen, den Gewürzen und dem Natron vermischen. Dann die Mischung in der gebutterten Springform verteilen.

Frischkäse (NICHT Sauerrahm!), Eier, 30g Erythrit, ½ Msp. Stevia, Backpulver und ½ Msp. Guakernmehl vermischen und die sehr flüssige Masse auf dem Boden verteilen.

Manhatten-Cheesecake_01

Ca. 30min bei 175°C Heißluft (vorgeheizt) backen, bis der Teig nicht mehr flüssig ist. Aus dem Ofen nehmen und 20min stehen lassen. Nach 15min das Rohr wieder aufheizen (es sei denn, ihr habt ein älteres Gerät, da ist es besser, ihr schaltet gar nicht aus).

Manhatten-Cheesecake_02

Sauerrahm, 20g Erythrit, ½ Msp. Stevia und ½ Msp. Guakernmehl mischen und auf dem Kuchen verstreichen. Diesen weitere 10min b. 175°C Heißluft backen, dann abkühlen lassen und mind. 6 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Für die Sauce die Heidelbeeren am nächsten Tag mit Erythrit in einen Topf geben und einige Minuten weich kochen. Vom Herd nehmen, Guakernmehl mit einem EL der abgenommenen Beeren-Flüssigkeit anrühren und zugeben. Wieder bei geringer Hitze erwärmen, bis die Sauce etwas eindickt und klar wird. Abkühlen lassen.

Den Kuchen aus der Form nehmen, die Sauce auf den Kuchen geben und am besten kühl servieren.

Manhatten-Cheesecake_03 Manhatten-Cheesecake_04

Manhatten-Cheesecake_05

P.S.: Noch ein Rezept für mein Amerikanisches Versprechen.

P.P.S.: Natürlich wären auch andere Beeren oder Obst lecker. Ich finde aber die Heidelbeeren ganz besonders harmonisch dazu.

Toastbrot

Low Carb-Toastbrot hat mir in meiner Sammlung noch gefehlt. Natürlich kann man es so auch essen, aber richtig gut wird es erst getoastet, finden wir. Die Konsistenz ist ziemlich fest, was für’s Toasten optimal ist (andere Low Carb-Bäckereien zerfallen nämlich manchmal beim Toasten bzw. Sandwich-Toasten).

Am liebsten mag ich das Toastbrot übrigens als Sandwich-Toast mit Käse, Tomaten und Jalapeño-Sauce. Aber auch für süße Aufstriche (z.B. Nussmus) lecker für jene, die gerne süß frühstücken.

1 Toastbrot:

  • 100g Mandelmehl, teilentölt
  • 80g Eiweißpulver, neutral
  • 30g Kokosmehl
  • 30g Haferkleie
  • 4 große Eier (alternativ 4 normalgroße Eier und etwas mehr Sauerrahm)
  • 2 EL Sauerrahm=Saure Sahne
  • 125ml Buttermilch
  • 2 TL Weinstein-Backpulver
  • 2 TL Natron
  • 1,5 TL Salz
  • 2 EL geschmolzene Butter
  • 1 Msp. Stevia

Eischnee schlagen.

Alle Zutaten in der Küchenmaschine vermischen, Eischnee unterheben.

Den relativ festen Teig zu einem länglichen, toastbrot-ähnlichen Laib formen, längs einritzen und bei 175°C (vorgeheizt) 35min backen. Ich hab das Brot in einer Silikon-Form gebacken, aber der Teig hält auf jeden Fall auch, wenn er ungestützt auf’s Backpapier kommt. Ggf. während der letzten 10-15min abdecken, falls das Brot zu sehr bräunt.

Toastbrot_01 Toastbrot_02

Toastbrot_05

Toastbrot_05 Toastbrot_03 Toastbrot_06

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