Topinambur-Rüben-Gratin mit Kohlsprossen-Erbs-Gemüse

Kohlsprossen=Rosenkohl sind sooo toll; ich weiß nicht, warum ich die als Kind nicht gemocht hab, die schmecken doch so gut! Außerdem sind sie für mich ein kleines Wunder: Man pflanzt sie im Herbst und hat mitten im Winter eine frische, grüne Ernte. Ja, sogar jetzt noch, wo sie unter dem Schnee begraben sind, denn ihre Blätter machen ein kleines Dach und schützen die Sprosserln, sodass man selbst bei dicker Schneedecke noch ernten kann (und die, die unter dem Schnee begraben sind, werden auch nicht schlecht, sondern nur süßer).

Hier eine kleine Genese unserer diesjährigen Pflanzen. Sie wurden im Herbst auf ein Hochbeet gesetzt, das im Frühjahr Erbsen und Radieschen, im Sommer vor allem Salat besetzten:

Die letzten beiden Sonnen-Fotos stammen aus dem November. Zur Zeit sieht es bei uns eher so aus:

img_20170108_101022schnee-kohlsprossen

Geerntet kann man sich über pralle, runde, leckere Knospen freuen. Hier ein Teil unserer Ernte vom 29. Dezember für dieses Gericht:

2 Portionen:

Für den Gratin:

  • 300g Topinambur
  • 300g Steckrüben und ein wenig Grün davon, wenn vorhanden (sonst etwas Petersilie und/oder Schnittlauch und/oder Borretsch)
  • 150g Erdäpfel (lila) – Bei strengerem Low Carb (=No Carb) können diese einfach durch mehr Topsis, Steckrüben oder aber auch durch Pastinaken oder Selleriewurzeln ersetzt werden  -das Verhältnis kohlenhydratärmerer Gemüse zu wenigen Erdäpfeln, die zudem aufgrund ihrer lila Färbung über einen ungewöhnlich hohen Antioxidantiengehalt verfügen, ist aber durchaus gesund und ausgewogen.
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 EL Thymianblättchen
  • 2 Stängel Rosmarin
  • 500ml Gemüsesuppe
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl
  • 30g geriebener Käse – Bei veganer Ernährung einfach weglassen, er muss nicht unbedingt sein.

Für das Beilagengemüse:

  • 150g Kohlsprossen=Rosenkohl
  • 50g TK-Erbsen
  • 1/2 Bio-Zitrone (Saft & Schale)
  • 50-100ml Gemüsesuppe
  • Schnittlauch oder Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Erdnussöl

Eine weitere Idee:

  • dazu passt gut ein mit Salz, Pfeffer und Knoblauch verrührtes griechisches Joghurt als Dip

Rüben und Topsis gut abbürsten; Erdäpfel dünn schälen oder mit einer drahtigen Gemüsebürste fest abrubbeln und die äußere Schale abbürsten. (Ganz frische Steckrüben muss man nicht schälen, zumindest meine hier nicht. Kann sein, dass eure geschält werden sollten, ihr merkt das dann eh an der Dicke der Schale.)

Alles in 1/2cm dicke Scheiben schneiden (ich verwende dafür die Küchenmaschine, aber ein Hobel geht auch, dauert nur länger). Die Knoblauchzehen in dünne Scheiben schneiden.

Erdäpfelscheiben in eine Schale mit kaltem Wasser legen und 10min wässern, damit ein wenig Stärke ausgespült wird.

Das Backrohr auf 175°C Heißluft vorheizen.

Ein tiefes Backblech mit Olivenöl einreiben. Alle Gemüsescheiben darauf legen, großzügig salzen und pfeffern sowie die gehackten Kräuter zugeben. Mit ca. 3 EL Olivenöl beträufeln und alles gut vermischen. Dann die Mischung möglichst gleichmäßig auf dem Blech glattstreichen.

Die Gemüsesuppe angießen. Den gesamten Gratin mit Alufolie abdecken und 40min im Ofen backen.

Nach 40min die Folie entfernen und den geriebenen Käse darüberstreuen. Nochmals 25min backen, bis die Oberfläche goldgelb und knusprig aussieht.

Etwa 10min vor Schluss die Kohlsprossen in etwas Ernussöl anbraten. Mit der Gemüsesuppe und dem Zitronensaft ablöschen und 5min dünsten. Wenn genug Wasser verdampft ist, noch kurz die Erbsen, die Zitronenschale und die Gewürze zugeben. Nicht zu lange kochen, die Kohlsprossen sollen noch Biss haben und die Erbsen frisch grün bleiben!

Wer möchte, kann noch einen Joghurtdip dazu servieren.

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Pilzzucht I & Rezept: Kohlsprossen mit Seitlingscarbonara

Ich hab leider noch nie Austernseitlinge oder Lungenseitlinge im Wald gefunden, dabei wären sie so toll, weil man Austernseitlinge sogar im Winter sammeln kann (Saison üblicherweise ab Mitte November… also gut, nicht in DIESEM November, wo wir immer noch 23°C haben!). Deshalb kaufe ich mir Seitlinge vollkommen überteuert als Bio-Pilze im Supermarkt. Sie sind einfach zu lecker…

Dieses Jahr haben wir allerdings einen Versuch mit einer eigenen Pilzzucht gestartet. Ich werde in den nächsten Tagen ein paar Fotos und Infos dazu posten, die ersten davon sind noch auf meinem Tablet, weil sie aus der Phase stammen, in der meine Kamera defekt war. Nur soviel: Man kann bei diversen Online-Anbietern Pilzbrut (d.h. Myzel) kaufen und selbst geeignetes Substrat im Garten „beimpfen“.

Gekauft haben wir Brut für Austernseitlinge (Winterpilze), Lungenseitlinge (Sommerpilze) und Braunkappen=Riesenträuschlinge. Während die Seitlinge auf Holz angebaut werden (wir haben dazu Stämme auf spezielle Art behandelt, mehr dazu demnächst), können Braunkappen in Erde kultiviert werden. Gesagt, getan.

Zum Schluss hatten wir noch ein bisschen Braunkappen-Substrat übrig… dachte ich… offenbar ist das Etikett abgefallen oder ich war geistig umnachtet oder beides, denn: Ich hab versehentlich den letzten Rest des Lungenseitling-Myzels in eine Box mit Kompost gegeben, in der Meinung, das würden Braunkappen werden. 🙂

Geklappt hat es deshalb, weil unser Kompost nicht fein gesiebt ist, sondern immer auch einiges an Aststücken enthält (z.B. von der Tomatenbefestigung und so). Wir hächseln die nicht, weil wir der Meinung sind, dass einiges an langsam verrotendem Material gut für die Durchlüftung ist. Tja und so haben wir, ganz untypisch, einige Lungenseitlinge in einer Box mit Erde gezüchtet, weil sie auf den kleinen Steckerln wachsen konnten:

Lungenseitlinge_01 Lungenseitlinge_02

Lungenseitlinge_03 Lungenseitlinge_04

Seitlingsarten eignen sich ja für die vielfältigsten Gerichte. Die Austernseitlinge werden wegen ihrer Dickfleischigkeit sogar „Kalbfleischpilze“ genannt. Lecker sind auch noch Kräuterseitlinge!

Ich hab sie diesmal für eines meiner liebsten Kohlsprossen=Rosenkohl-Rezepte verwendet. Früher haben wir dasselbe (mit oder ohne Pilzen) zu Penne gegessen. Wem also die Kohlenhydrate wurscht sind, empfehle ich, auch das einmal auszuprobieren. Für das Low Carb-Abendessen eignet sich die Seitlingsvariante hingegen wunderbar.

2 Portionen:

  • 250g Kohlsprossen=Rosenkohl
  • 200g Seitlinge (wer keine im Supermarkt bekommt, kann auch Champignons nehmen – Tipp: hab kürzlich bei Sp*r Österreich tiefgekühlte Marchfelder Bio-Kräuterseitlinge entdeckt)
  • 30g Speckwürferl (vegetarisch: weglassen oder Räuchertofu; bei beidem braucht es dann noch etwas Butter)
  • 1 Ei L
  • 50g Grana Padano oder Parmesan
  • 3 EL Obers=Sahne oder Milch
  • Saft v. 1/2 Zitrone
  • 1 Handvoll Petersilie
  • Salz, Pfeffer, Muskat, Bio-Instant-Gemüsesuppe

Die Kohlsprossen=den Rosenkohl putzen und halbieren. Seitlinge putzen und in kleine Würferl schneiden. Petersilie fein hacken (ggf. noch etwas zur Seite legen für die Deko).

Speckwürferl (oder Butter und Räuchertofu) in einer heißen Pfanne anbraten, dann Kohlsprossen dazu, 3min scharf anbraten. Pilzwürferl hinzugeben, salzen, 3min weiterbraten. Dann mit Zitronensaft ablöschen und würzen. Etwas vor sich hin dünsten lassen (mit Deckel). Bis sie bissfest sind, dauert es nochmal ca. 5min (einfach eine Gabelprobe machen).

In der Zwischenzeit Ei mit Obers und geriebenem Grana Padano verrühren, salzen und pfeffern.

Herd ausschalten (!) und Eiergemisch einrühren (soll nicht mehr kochen, nur stocken).

Und schon fertig! 🙂

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